Niedersachsen

Ermittlungen nach Brandanschlag in Syke eingestellt

Drei Brandanschläge und Hakenkreuz-Schmierereien im Bremer Umland sorgten 2020 für Aufsehen. In einem Fall wurden die Ermittlungen nun eingestellt, in einem anderen hat die Polizei eine Belohnung für Hinweise ausgesetzt.

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02
2021
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Einrichtungen Polizei, Polizisten, Drohmails, Ermittlungen
Symbolbild: Polizei, Ermittlungen © by Eoghan OLionnain auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

Ein Jahr nach einem mutmaßlich rassistisch motivierten Brandanschlag auf ein Restaurant in Syke hat die Staatsanwaltschaft Verden die Ermittlungen eingestellt. Ein anfänglicher Tatverdacht gegen einen 31-Jährigen habe sich nicht bestätigt, teilte die Behörde am Freitag mit. Der NDR hatte zuerst berichtet.

„Ausländer raus“

Der nächtliche Brand am 13. Februar 2020 hatte das von einem Zuwanderer geführte Restaurant „Martini“ zerstört. Sechs Menschen aus Nachbarwohnungen in dem Gebäude konnten unverletzt gerettet werden. An der Außenwand sowie auf dem Pflaster vor dem Gebäude entdeckte die Polizei aufgesprühte Hakenkreuze und den Spruch „Ausländer raus“. Bei den Ermittlungen spielten Aufnahmen einer Überwachungskamera eine Rolle, die zeigten, wie zwei vermummte Personen Benzin als Brandbeschleuniger in dem Lokal in Syke (Kreis Diepholz) ausgossen. Trotz einer intensiven, technisch aufwendigen Aufbereitung der qualitativ schlechten Videoaufzeichnung habe sich der Anfangsverdacht gegen den 31 Jahre alten Beschuldigten letztlich nicht erhärten lassen, hieß es vonseiten der Staatsanwaltschaft.

Ähnliche Fälle in der Umgebung

Dem Anschlag in Syke folgten ähnliche Fälle in der Umgebung von Bremen, und auch dort waren Zuwanderer die Betreiber der Lokale. Am 23. Juli brannte es im „Hexenkeller“ in Gnarrenburg (Kreis Rotenburg). Am 14. Oktober wurde in Ganderkesee (Kreis Oldenburg) im Restaurant „Don Gantero“ Feuer gelegt. Dort entstand ein Sachschaden von schätzungsweise 500 000 Euro. Der Präsident der Polizeidirektion Oldenburg, Johann Kühme, setzte am Freitag eine Belohnung von 3000 Euro für Hinweise aus, die zur Aufklärung des Brandes in Ganderkesee und zur Ermittlung des möglichen Täters beziehungsweise der Täter beitragen. „Wir hoffen, dass die ausgesetzte Belohnung dabei hilft, die Hintergründe des Brandes aufzuklären“, sagte Kühme. Die Verdener Staatsanwaltschaft betonte, mögliche Parallelen zwischen den beiden anderen Taten und dem Anschlag in Syke seien geprüft worden. Allerdings hätten sich an den Tatorten keine belastbaren Übereinstimmungen ergeben, die darauf hindeuteten, dass die Brände einem oder mehreren identischen Tätern zugeordnet werden könnten. (dpa, iQ)