Hamburg

„Monitor“-Beitrag zu Hanau nach tagelanger Verzögerung online

Das WDR-Magazin „Monitor“ veröffentlichte einen Beitrag zu Hanau. Facebook sperrte den Beitrag und entschuldigt sich später.

28
02
2021
Monitor-Beitrag zu Hanau
Monitor-Beitrag zu Hanau @ Facebook Monitor, bearbeitet by iQ.

Facebook hat einen gesperrten Beitrag des ARD-Politikmagazins „Monitor“ zu dem rassistisch motivierten Anschlag mit neun Toten in Hanau mit tagelanger Verspätung am Samstag wieder online gestellt. Der Konzern hatte bereits am Mittwoch eingeräumt, dass der Film irrtümlich auf Facebook und Instagram gesperrt worden sei. Doch während er danach auf Instagram wieder erschien, blieb der Beitrag bis zum Samstagnachmittag auf Facebook selbst offline.

„Monitor“-Chef Georg Restle erklärte nun auf Facebook, der Konzern habe sich für den Fehler entschuldigt. „Eine weitergehende Begründung gab es nicht. Dennoch: Wir wissen, dass wir hier „privilegiert“ sind. Viele andere können sich nicht erfolgreich wehren. Das muss sich ändern.“

Der Beitrag mit dem Titel „Ein Jahr nach dem Attentat von Hanau: Tödliche Versäumnisse?“ hatte unter anderem die Frage thematisiert, ob die Behörden und insbesondere die Polizei im Kontext der Hanauer Morde versagt haben. Auf der Website des WDR war der Film aus der „Monitor“-Sendung vom 28. Januar 2021 die ganze Zeit abrufbar.

Am Abend des 19. Februar 2020 hatte ein 43-Jähriger neun Menschen an mehreren Orten in der hessischen Stadt Hanau erschossen, bevor er mutmaßlich seine Mutter tötete und anschließend sich selbst. Die Tat hatte weltweit großes Entsetzen ausgelöst. Zuvor hatte der Täter Pamphlete und Videos mit Verschwörungstheorien und rassistischen Ansichten im Internet veröffentlicht. Die „Initiative 19. Februar Hanau“, ein Zusammenschluss von Hanauer Angehörigen, spricht unter anderem von einem „Versagen der Behörden vor, während und nach der Tat“. Angehörige der Opfer hatten wiederholt Aufklärung gefordert, etwa zur Frage, warum der unter Wahnvorstellungen leidende Täter Waffen besitzen durfte. (dpa, iQ)

 

Leserkommentare

Vera Praunheim sagt:
Facebook sperrte schon vieles, das ist leider nichts neues. So auch den Islamkritiker und Politologen Abdel-Samad wegen eines Textes, in dem von ihm junge Muslime kritisiert wurden, nur die Vorzüge des Westens zu genießen, ohne dessen Freiheit zu verteidigen. Der Autor, der ja nach Morddrohungen radikaler Moslems unter Polizeischutz leben muß, hat bei Facebook über 100.000 Follower. Auch Seyran Ates kritisierte Facebook als Erfüllungsgehilfen von Islamisten, weil dieser Abdel-Samad-Text drei Tage lang gesperrt war. Die Journalistin und WELT-Autorin Birgit Kelle wurde auch schon wegen einer Islamkritik sieben Tage lang gesperrt. Der Grund war ein kritisches Posting über die erste Barbie-Puppe mit islamischem Kopftuch Hidschab. Tugendwächtern des Islam war Kritik an der neuen Kopftuch-Barbie offenbar too much. Sie bedankte sich: "Ich bin jetzt auch eine islamfeindliche Hetzerin. Danke!" Nur gut, daß sich nicht nur der 'Monitor'-Chef, sondern auch bekannte Islamkritiker zu helfen und zu wehren wissen und Facebook nicht alles durchgehen lassen.
28.02.21
23:08