„Mein Kopf. Mein Tuch“ gibt Einblicke in das Leben fünf Muslimas in Deutschland. Sie alle sind überzeugt vom Kopftuch und sind offen für alle, die ihren Glauben anders leben.
Bei dem neuen Film „Mein Kopf. Mein Tuch“ werden fünf kopftuchtragende Frauen begleitet die in Deutschland leben und hier arbeiten. Die fünf Frauen begleitet die gleiche Tatsache, es nicht immer leicht zu haben, mit dem Kopftuch unterwegs zu sein. Gleichzeitig eint sie aber auch ihre Überzeugung. Am Mittwoch um 23:00 Uhr wird der Film erstmals im WDR ausgestrahlt.
„Was mich am meisten an der Kopftuch-Debatte stört ist, dass alle über das Kopftuch reden, aber keiner mit den Frauen, die es tragen!“, wird Yaman im WDR zitiert. Selcan Başoğul Yaman studiert in Bochum, arbeitet als Selbstverteidigungstrainerin und ist verheiratet.
Ayhan ist Poetry Slammerin. Zugleich tritt sie als Comedian in Berlin auf. Sie lebt mit einer Freundin zusammen in einer Wohnung. Ihre Mitbewohnerin Tua El-Fawwal ist die erste Schauspielerin in Deutschland, die mit Kopftuch in diesem Beruf tätig ist. „Je mehr wir nach außen gehen, desto mehr junge Frauen trauen sich das auch.“
Die junge Designerin und Unternehmerin hat ein eigenes Mode-Label für „modest fashion“ – Kleidung für Frauen, die ihr Kopftuch mit legerer Mode kombinieren und gleichzeitig darauf achten, „dass die Reize verdeckt werden sollen.“ „Noch trauen sich viele junge Muslimas nicht, ihren eigenen Weg zu gehen, aber wir wollen Vorbild für sie sein.“
Taraji ist Frauen- und Familienbeaufragte beim Zentralrat der Muslime in Deutschland und führt als Frauenärztin eine eigene Praxis in der Nähe von Düsseldorf. „Als Muslima mit Kopftuch musst du immer 110% geben. Immer wieder wurde ich damals im Krankenhaus für die Putzfrau gehalten, aber das hat sich total gebessert.“
Die Mittfünfzigerin ist Chefin eines Beerdingungsunternehmens für Muslime in Hamburg. „Ich saß mit dem Baby zuhause und langweilte mich. Da fragte mich mein Vater, der Pathologe war, ob wir nicht ein Bestattungsunternehmen für Muslime gründen sollten. Viele wollen sich in die Heimat überführen lassen. So ging es los.“
Heute kümmert sie sich bei einem Todesfall für die Hinterbliebenen um alle Formalitäten. „Meine Tochter trägt kein Kopftuch. Das finde ich schade, aber das muss jede Frau für sich selbst entscheiden. Man muss stark sein, wenn man es trägt. Und man legt es nicht einfach so wieder ab.“
Der Film „Mein Kopf. Mein Tuch“ taucht ein in das Leben der Frauen. Begleitet sie im Berufsleben, zeigt sie im Kreis ihrer Familie und mit Freunden. Beim Heiraten und beim Rappen, beim Fotoshooting und auf dem Friedhof. Bei politischen Diskussionen und in der Moschee.