UN-Experte

„Islamfeindlichkeit hat epidemische Ausmaße angenommen“

Seit den Terroranschlägen 2001 hat das Misstrauen gegen Muslime stark zugenommen. UN-Berichterstatter Ahmed Shaheed sprach vor dem UN-Menschenrechtsrat von epidemischen Ausmaßen.

06
03
2021
Islamfeindlichkeit Ahmed Shaheed
Der neue UN-Berichterstatter für Religionsfreiheit, Ahmed Shaheed. © (flickr/Foreign an Commonwealth Office/ CC 2.0), bearbeitet by IslamiQ.

Seit den Terroranschlägen in New York und Washington 2001 hat das Misstrauen gegen Muslime stark zugenommen. Der UN-Berichterstatter zu Religionsfreiheit, Ahmed Shaheed, sprach am Donnerstag vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf von epidemischen Ausmaßen der Islamfeindlichkeit, wie das UN-Menschenrechtsbüro berichtete.

„Islamfeindlichkeit baut eingebildete Gedankengebäude über Muslime auf, die dann für staatliche Diskriminierung, Feindseligkeit und Gewalt gegen Muslime genutzt werden“, sagte Shaheed, Vize-Direktor des Menschenrechtszentrums der Universität von Essex in Großbritannien.

Muslime spürten in diesem Klima der Angst und des Misstrauens, dass ihnen kollektiv die Verantwortung für Taten einer kleinen Minderheit aufgebürdet würden. Muslime würden oft wegen ihres Namens oder ihrer Kleidung benachteiligt. Klischees würden oft von Medien, mächtigen Politikern, Influencern und in akademischen Beiträgen verstärkt.

Kritik ja, Islamfeindlichkeit nein

Kritik an islamischen Ideen, Symbolen oder der Religionsausübung dürfe nicht mit Islamfeindlichkeit verwechselt werden. Menschenrechte schützten Menschen, nicht Ideen, sagte Shaheed. Die Kritik sei nicht islamfeindlich, so lange sie nicht mit Hass und Voreingenommenheit gegen Muslime einhergehe. Er rief alle Staaten auf, gegen die Diskriminierung von Muslimen vorzugehen und die Verbreitung religiös verbrämter Hasstiraden zu verbieten.

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Die Fehler der Muslime dem Islam anzulasten ist eine primitive Denkweise. Gegen den Islam zu sein ist ohnehin eine Krankheit. Eine Krankheit, die nur durch Iman vollständig geheilt werden kann. Das ist sogar wissenschaftlich bewiesen. Man muss nur die entsprechenden Bücher lesen.
06.03.21
14:40
Johannes Disch sagt:
Die übliche Litanei. Die übliche Selbstviktimisierung. Islamfeindlichkeit wohin man auch sieht....
07.03.21
14:49
Martina Klein sagt:
Ursache und Wirkung. Wenn mein Gegenüber freundlich zu mir ist, bin ich es auch. Wenn ich aber als Frau fast täglich von Muslimen mit Fo...., Hu..., Schl... beschimpft werde oder mein Mann mit "ich ... Deine Mutter" beschimpft wird, hat die Freundlichkeit und Toleranz Grenzen. Aber das ist ja kein Rassismus, denn ich bin "weiß".
08.03.21
11:27
grege sagt:
Gerade Islamverbände reagieren auf Kritik immer wieder mit dem Vorwurf der Islamfeindlichkeit. Daher sollte der UN Beauftragte diese Kritik eher an bestimmte Muslime selber stellen.
08.03.21
20:29
Johannes Disch sagt:
Dieser Experte scheint Muslim sein, seinem Namen nach zu urteilen. Offenbar übersieht dieser Experte eine entscheidende Tatsache: Die größte Opfergruppe religiöser Verfolgung und Unterdrückung stellen noch immer Christen dar, und das vor allem in islamischen Ländern, während Muslime, die hier in Europa so ziemlich alle Freiheiten genießen, bei jeder begründeten Einschränkung -- beispielsweise dem Kopftuchverbot in der Justiz-- "Rassismus" rufen.
16.03.21
14:03