Am Sonntag finden die Kommunalwahlen in Hessen statt. Muslimische Vertreter rufen die Bevölkerung dazu auf, ihr Wahlrecht in Anspruch zu nehmen.
Zu den Kommunalwahlen und den Ausländerbeiratswahlen in Hessen am 14. März 2021 rufen muslimische Vertreter ihre Gemeindemitglieder auf, an den Wahlen teilzunehmen. „Das Wahlrecht ist für alle Bürgerinnen und Bürger eine Chance für Demokratische Partizipation und politische Mitgestaltung des öffentlichen Lebens am eigenen Wohnort“, erklärt Ibrahim Gülsever, Vorsitzender des Islamrats für das Land Hessen, anlässlich der bevorstehenden Wahlen.
Der Islamrat für das Land Hessen ruft die muslimische Bevölkerung dazu auf, ihr Wahlrecht in Anspruch zu nehmen. Die Teilnahme an den Kommunalwahlen sei unter anderem für die Widerspiegelung der gesellschaftlichen Vielfalt in kommunalen Strukturen und Prozessen des unmittelbaren Lebensumfeldes bedeutsam. Gleichzeitig verhindere sie auch, dass rechtpopulistische Parteien in den Kommunen erstarken. „Jede Stimme in den Kommunalwahlen ist daher vor allem eine Stimme gegen Rechtspopulismus und -extremismus„, so Gülsever weiter.
Der hessische Landesverband des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) startete anlässlich der Landtagswahlen die Kampagne „Meine Stimme zählt!“. Der Vorsitzende des ZMD Hessen, Said Barkan, sagte zur Wahlbeteiligung: „Für hessische Muslime gilt: Hessen ist unsere Heimat. Demgemäß sind Muslime auch in Hessen aufgerufen auf allen Ebenen, Hessen mitzugestalten und Hessen für alle Menschen besser zu machen“. Daher werden die Moscheen des ZMD diesen und nächsten Freitag in den Predigten dazu aufrufen, wählen zu gehen. Bereits frühzeitig habe man damit begonnen, „aufzuklären und auch dafür zu sensibilisieren, dass möglichst von der Möglichkeit der Briefwahl zur Eindämmung der Corona-Pandemie Gebrauch gemacht wird“, so Barkan.
Der DITIB-Landesverband Hessen ruft ebenfalls zur Teilnahme an den Wahlen auf. „Im Bewusstsein ihrer Verantwortung vor Gott und gegenüber ihren Mitmenschen, sind alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger im Sinne des gesellschaftlichen Gemeinwohls dazu aufgerufen, sich für Gerechtigkeit und Vielfalt sowie rechtsstaatliche und demokratische Prinzipien einzusetzen“, erklärt der Landesverband in einer Pressemitteilung. Vor diesem Hintergrund werde man wahlberechtigte Muslime über das Wahlprozedere aufklären sowie die Bedeutsamkeit politischer Verantwortung und Teilhabe für die Gesellschaft betonen.
Zudem beobachte die DITIB, dass sich Politiker antimuslimischer Ressentiments bedienen, in dem sie Hass schüren und die versuchen die Gesellschaft zu vergiften. „In Zeiten wie diesen, die von vielen Krisen heimgesucht werden, ist es wichtiger denn je, politische Teilhabe einzufordern, politische Verantwortung zu übernehmen und politische Verantwortungsträger der demokratischen Mitte zu stärken“, so die DITIB abschließend.