Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um die Verhaltensweise in Moscheen. Moscheen sein Orte der Ruhe, des Gebets und der Gemeinschaft. Der Prophet Muhammad (s) sagte, dass Moscheen die liebsten Orte bei Allah seien. Denn sie seien besondere Orte, an denen Wissen und Weisheit vermittelt werde. Der Islam sei eine Religion der Ordnung und Harmonie. Dies sei auch in den Moscheen zusehen.
Demnach achten Muslime auf ihre Körperhygiene wenn sie zur Moschee kommen. Sie tragen saubere Kleidung und parfümieren sich. Es sei Sunna, ein Gebet zur Begrüßung der Moschee mit zwei Rakas zu verrichten, wenn es nicht in die verbotene Zeit falle. In der Moschee laut zu reden, und mit unseren Worten oder Taten andere zu stören, sei Makrûh. Schließlich sollten beim Gebet die Reihen richtig gebildet – die vordersten Reihen zuerst besetzt werden.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert Rassismus. Zu denken, dass ein Mensch aufgrund seiner Bluteigenschaften, Hautfarbe und Sprache besser als seine Mitmenschen sei, sei nichts anderes als eine krankhafte Verwirrung und ein Irrweg. Rassismus entwickele sich von der Wirkung von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozessen. Er habe in der Geschichte zu vielen Tragödien, Massakern und Katastrophen geführt.
In einer seiner Ansprachen habe der Prophet Muhammad (s) der Menschheit folgendes gesagt bevor er sich vom Leben verabschiedete: Alle Menschen seien Kinder Adams und Adam sei aus Erde. Weder der Araber habe einen Vorzug gegenüber einem Nicht-Araber, noch der Nicht-Araber gegenüber einem Araber. Ebenso die Person mit roter Hautfarbe gegenüber jenem mit schwarzer Hautfarbe und umgekehrt.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Würde des Menschen. Allah habe den Menschen als „eschrefi mahlukat“, das edelste unter allen Geschöpfen in der besten Art und Weise, erschaffen und ihn Würde verliehen. Der Mensch sei etwas Besonderes. Denn er bestehe nicht nur aus Fleisch und Blut, sondern er besitze auch eine Seele. Mit der Würde sei zugleich auch die Verantwortung gegenüber der Schöpfung verbunden.
Der Mensch habe die Freiheit, zu bestimmen, was er tut und unterlässt. Er sollte sich jedoch bewusst sein, dass er eines Tages für das, was er getan hat, vor seinem Schöpfer Rechenschaft ablegen müsse. Dabei dürfe der Mensch darf nicht auf sein Äußeres oder seine soziale Stellung reduziert werden. Rassismus und Diskriminierung widersprechen der Würde des Menschen. Dabei erinnere man an die “Internationalen Wochen gegen Rassismus” und solle sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass Rassismus und Hass keinen Platz im Islam haben.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.