Nach Ansicht der Thüringer Beauftragten für Migration zugewanderte junge Männer besonders von Rassismus betroffen.
Nach Ansicht der Thüringer Beauftragten für Migration, Mirjam Kruppa, ist eine Migrantengruppe wegen ihrer Herkunft oder Abstammung besonders von Abwertung betroffen: „Gerade zugewanderte junge Männer haben mit Rassismus und Ablehnung zu kämpfen, die ihnen das Einleben unnötig schwer machen“, sagte Kruppa laut Mitteilung von Samstag mit Blick auf den Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März.
Grundsätzlich vergifteten Ausgrenzung und Diskriminierung aufgrund von Herkunft und Äußerlichkeiten das Zusammenleben und verhinderten Integration, sagte Kruppa. Nicht nur der einzelne Mensch sei gefragt, sich gegen Rassismus zu positionieren. „Auch Strukturen, Einrichtungen und Angebote, die sich gegen Rassismus einsetzen, und Betroffene sind zu unterstützen.“
Ende 2019 lebten in Thüringen nach Auswertungen des Landesamts für Statistik rund 114 600 ausländische Menschen. Ihr Durchschnittsalter betrug 31,1 Jahre. Im Freistaat leben etwa 2,1 Millionen Menschen. Einer Ende Juli vergangenen Jahres veröffentlichten Auswertung des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden zufolge hat Thüringen unter den Bundesländern den geringsten Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung. Er liegt bei 7,8 Prozent, bundesweit im Schnitt bei 26,0 Prozent.
Die Opferberatung ezra zählte 2019 nach eigenen Angaben 108 rechte, rassistische und antisemitische Angriffe im Freistaat. Die Berater erklärten bei der Veröffentlichung der Daten im März vergangenen Jahres aber auch, dass etwa viele Alltagserfahrungen von Betroffenen – etwa rassistische Beleidigungen auf der Straße – in keiner Statistik erfasst werden würden. (dpa, iQ)