Thüringen

Migrationsbeauftragte: Besonders junge Männer erleben Rassismus

Nach Ansicht der Thüringer Beauftragten für Migration zugewanderte junge Männer besonders von Rassismus betroffen.

20
03
2021
Migrationsbeauftragte junge Männer
© shutterstock, bearbeitet by IslamiQ

Nach Ansicht der Thüringer Beauftragten für Migration, Mirjam Kruppa, ist eine Migrantengruppe wegen ihrer Herkunft oder Abstammung besonders von Abwertung betroffen: „Gerade zugewanderte junge Männer haben mit Rassismus und Ablehnung zu kämpfen, die ihnen das Einleben unnötig schwer machen“, sagte Kruppa laut Mitteilung von Samstag mit Blick auf den Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März.

Grundsätzlich vergifteten Ausgrenzung und Diskriminierung aufgrund von Herkunft und Äußerlichkeiten das Zusammenleben und verhinderten Integration, sagte Kruppa. Nicht nur der einzelne Mensch sei gefragt, sich gegen Rassismus zu positionieren. „Auch Strukturen, Einrichtungen und Angebote, die sich gegen Rassismus einsetzen, und Betroffene sind zu unterstützen.“

108 Rassistische Angriffe in 2019

Ende 2019 lebten in Thüringen nach Auswertungen des Landesamts für Statistik rund 114 600 ausländische Menschen. Ihr Durchschnittsalter betrug 31,1 Jahre. Im Freistaat leben etwa 2,1 Millionen Menschen. Einer Ende Juli vergangenen Jahres veröffentlichten Auswertung des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden zufolge hat Thüringen unter den Bundesländern den geringsten Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung. Er liegt bei 7,8 Prozent, bundesweit im Schnitt bei 26,0 Prozent.

Die Opferberatung ezra zählte 2019 nach eigenen Angaben 108 rechte, rassistische und antisemitische Angriffe im Freistaat. Die Berater erklärten bei der Veröffentlichung der Daten im März vergangenen Jahres aber auch, dass etwa viele Alltagserfahrungen von Betroffenen – etwa rassistische Beleidigungen auf der Straße – in keiner Statistik erfasst werden würden. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Schlimmer noch: Wer sich gegen Rassismus wehrt, dem werden Schuldgefühle oder ein schlechtes Gewissen eingeredet. Man gibt z.B. Ausländern die Schuld dafür dass die AfD stärker wird. Und genau das macht Rassismus aus.
20.03.21
20:43
Vera Praunheim sagt:
Die geschilderte Lage hier ist im Vergleich zur Situation von Jugendlichen oder Kindern in der islamischen Republik Iran dennoch viel besser. Dort sterben in jedem Monat mehr als 100 Kinder an Hunger, bei Strassenschlägereien oder an Krankheiten. Auch wird dort bei Minderjährigen unter 18 Jahren die Todesstrafe angewendet. 80% der iranischen Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze und z.T. auch mangelernährt. Durch das islamische Glaubenssystem wird dort schon Schülern beigebracht, daß Frauen als minderwertige Lebewesen zu gelten haben und das Eigentum von Männern sind, die bei Ungehorsam ihre Frauen bestrafen dürfen. Man mag es gar nicht glauben, was da alles im Namen des Islam geschieht. In ländlichen Gebieten kommt es häufig vor, daß junge Mädchen - auch weitaus jünger als 13 Jahre - verheiratet werden um wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Noch schlimmer: Zahlreiche junge iranische Mädchen werden verkauft und mit Pakistanern zwangsverheiratet, von denen sie sexuell ausgebeutet werden. Die islamische Republik Iran ist ein regelrechter Umschlagplatz für Prostitution und Kinderhandel. Zahlreiche iranische Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren werden für 15 - 20 Dollar verkauft und sexuell ausgebeutet; auch in Pakistan, in der Türkei, in den Arabischen Emiraten, im Bahrein oder in Europa. Hauptabnehmer sind u.a. Lastwagenfahrer, religiöse Führer und afghanische Gastarbeiter. Auch übertreten immer mehr Kinder aus Nachbarstaaten die iranische Grenze um sich in Bordellen im südlichen Iran unter Zwang zu prostituieren. Schätzungen zufolge leben mehr als 200.000 Kinder im Iran auf der Strasse und müssen sich eine Arbeit suchen - zum eigenen Lebensunterhalt und den ihrer Familien. Hierbei sind sie eine leichte Beute für erwachsene Straftäter, die sie auch missbrauchen. Mehr als 60% der obdachlosen Mädchen werden ab ihrer ersten Woche auf der Strasse Opfer sexuellen Missbrauchs. Alle sechs Tage wird in Teheran ein Mädchen vergewaltigt und ermordet. Es wird geschätzt, dass mehr als 14% der iranischen Kinder gezwungen sind, unter elenden und krankmachenden Bedingungen zu arbeiten: auf der Strasse, in Auto-Fabriken, Teppichunternehmen oder in der Sexindustrie - ohne Chance auf Verbesserung ihrer erbarmungswürdigen, armseligen Lebensumstände. Die meisten dieser jungen Menschen würden es als ein Geschenk ansehen, wenn sie ihre schlimme Lebenssituation in der Islamrepublik Iran gegen eine in Europa oder Deutschland tauschen könnten.
23.03.21
15:17