Bundestag

Morddrohungen: Geflüchteter Syrier Alaows zieht Kandidatur zurück

Der geflüchtete Syrer Tareq Alaows begann nach seiner Ankunft in Deutschland vor fünf Jahren politisch aktiv zu werden. Nach vermehrten Morddrohungen gegen ihn und seine Familie zieht er nun seine Kandidatur zurück.

31
03
2021
Alaows
Geflüchteter Syrier Tareq Alaows zieht Kandidatur zurück

Nach Morddrohungen gegen seine Familie hat der aus Syrien geflüchtete Tareq Alaows (31) seine Bundestagskandidatur für die Grünen in Nordrhein-Westfalen zurückgezogen. Das teilte Alaows Kreisverband Oberhausen am Dienstag mit. „Die hohe Bedrohungslage für mich und vor allem für mir nahe stehende Menschen ist der wichtigste Grund für die Rücknahme meiner Kandidatur“, heißt es in der Mitteilung. Der 31-Jährige kündigte zugleich an, sich für eine Zeit aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Grund sei auch hier sein Schutz und der Schutz seines privaten Umfeldes.

Nach Auskunft eines Parteisprechers hatte es anonyme Morddrohungen gegen die Familie des Politikers in Syrien für den Fall gegeben, dass Alaows an der Kandidatur festhalte.

Der Grünen-Politiker wollte „als erste aus Syrien geflüchtete Person im Bundestag den hunderttausenden Menschen, die auf der Flucht sind und hier mit uns leben, eine politische Stimme geben“, wie er bei der Bewerbung erklärt hatte. Sein Kreisverband zeigte sich enttäuscht. „Wir hätten uns gewünscht, weiterhin mit Herrn Alaows als unserem Bundestagskandidaten für eine humane Asyl- und Migrationspolitik streiten zu können“, erklärte der Kreisverband.

Solidarität mit Alaows im Bundestag

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) nannte es am Dienstag bei Twitter „erbärmlich für unsere Demokratie“, dass die erste Bundestagskandidatur eines Geflüchteten aus Syrien an Bedrohungen und Rassismus scheitere. Er rief zur Solidarität mit Alaows auf – und mit „allen, die sich ehrenamtlichamtlich engagieren und angefeindet werden“.

Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, reagierte entsetzt. „Dass es Tareq Alaows nicht möglich ist, für den Bundestag zu kandidieren, ohne seine und Sicherheit seiner Familie aufs Spiel zusetzen ist hochgradig beschämend für unsere demokratische Gesellschaft“, schrieb sie auf Twitter. „Wir müssen uns solchen rassistischen Anfeindungen noch wirksamer entgegenstellen!“

Alaows sprach von „massiven Rassismuserfahrungen“ während seiner Kandidatur. Andererseits habe er innerhalb und außerhalb seiner Partei aber auch viel Unterstützung bekommen. Alaows war vor fünf Jahren in Deutschland angekommen und schon wenige Monate nach seiner Ankunft mit der selbstorganisierten Gruppe „Refugee Strike Bochum“ politisch aktiv geworden. Der 31-Jährige hat in Syrien Jura studiert. Über seinen Rückzug hatten zuvor mehrere Medien berichtet. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Damit haben die Nazis ihr Ziel erreicht. Doch dieser Etappensieg wird ihnen nicht zu Gute kommen. Im Gegenteil. Die Ausländer werden am Ende die Gewinner sein und ihre Interessen in diesem Land durchsetzen. Ob das den Nazis passt oder nicht.
31.03.21
14:24
Ethiker sagt:
Nazis fühlen sich gestärkt weil jene Menschenhasser eine große Masse hinter sich wähnen. Man müsste ihnen mit den gleichen Mitteln entgegekommen, damit einige vom Hass endlich Abstand nehmen können. Rassismus als Mittel der Akkumulation von Macht sollte klar angesprochen und bekämpft werden, denn weniger Rassismus stiftet mehr Frieden.
31.03.21
17:57
IslamFrei sagt:
Liebe Leser, Hier wünschte ich so etwas wie " Hintergrund-Musik " War Hr. Alaows Muslim, provoziert seine Frau mit dem Kopftuch? Ist er im Muslimischen Umfeld Moscheebetrieb aktiv? Ein AllahTreuer Muslim hat die Freiburger Medizinstudentin Maria Ladenburger zuerst vergewaltigt, dann in einem flachen Wasser ertrinken lassen. 30 km von Freiburg hat ein Muslim eine Joggerin vergewaltigt und dann ermordet. ebenfalls um Spuren zu verwischen. In Freiburg vergewaltigten eine Bande Muslims in einer MassenvergewaltigungsOrgie eine Freiburgerin. - Geschahen in Alaows neue Umgebung solche typische MuslimVerbrechen? Solche Info ist erforderlich um eine zunächst unbegreiflich furchtbare Nachricht einzuordnen. War es unentschuldbare Rassenfeindlichkeit, dem arabischen Äussere von Alaow gegenüber oder verständliche Furcht vor "Grünes Islamisieren " ? Ohne Einzelheiten zu kennen, bleiben nur Rätsel zurück. Gruss, IslamFrei
31.03.21
23:31
Vera Praunheim sagt:
Ausländer flüchten oder reisen in ein Gastland, das ihnen Hilfe, Schutz und Unterschlupf gewährt um dann dort ihre Interessen durchzusetzen? Soll das die grundlegende Botschaft sein, wie hier ein Vorredner meint? Der Syrien-Flüchtling Tareq Alaows störte sich ja an dem Leitwort "Dem deutschen Volke" über dem Berliner Reichstag und hätte es gerne ersetzt gesehen. Die Tatsache, dass er bisher noch keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, störte ihn dabei aber nicht. Tareq Alaows nahm einen weiten Weg nach Deutschland auf sich um hier mit seinem alternativen Demokratieverständnis die Gesellschaft zu bereichern und zu erneuern. Ihm zu widersprechen, wenn er sich am Einwohner-Volk bzw. am deutschen Volk als dem Souverän stört, kann und darf nicht bereits ausländerfeindlich sein. Der aus Damaskus stammende Menschenrechtsaktivist studierte in seiner Heimat Jura, einen Abschluß hat er jedoch nicht. Seine Mutter und sein Bruder blieben zurück. Als Bundestagsabgeordneter könnte er diese sicherlich sehr schnell nachholen aufgrund der privilegierten Position im deutschen Bundestag. Tausende andere "gewöhnliche" Flüchtlinge haben diese Chance so nicht. Manche Kritiker meinen, er könne sich doch auch in Syrien beim Wiederaufbau engagieren. Oder auch das Parteiprogramm der Grünen ins Arabische übersetzen und nach seiner Rückkehr nach Syrien dort eine Grünen-Partei gründen. Über Facebook & Co. könnte er schon jetzt diese Übersetzung verbreiten und sich entsprechend profilieren. Der syrische Flüchtling Alaows besitzt aktuell eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis für Deutschland und hofft auf baldige Erteilung der deutschen Staatszugehörigkeit. Seine Rechtsanwälte stellten schon einen entsprechenden Antrag. Ein solches Überprüfungsverfahren kann schon auch 12 bis 18 Monate lang dauern. Die Grünen wollten zunächst seine Polit-Kandidatur durch einen hohen Listenplatz absichern lassen. Aber kandidieren dürfen nur deutsche Staatsbürger, was bis zum Herbst nur schwer zu schaffen gewesen wäre. Die Aussicht auf eine hohe Aufwandsentschädigung auf den weichen Sesseln im Reichstag war somit ohnehin gering. Da hätten auch die Alaows-Lobreden der prozessfreudigen und ach so sozial engagierten "Rolex-Chebli" nicht viel genutzt. Als Direktkandidat für die Grünen bei der Bundestagswahl möchtel nun Tareq Alaows nicht antreten, wie er erklärte. Als Syrien-Flüchtling, der ins deutsche Parlament will, erhielt er Drohungen, die selbstverständlich nicht klein geredet werden sollen. Nur ist es Fakt, dass viele Politiker Drohungen und anonyme Hass-Mails bekommen. Das ist leider nichts ungewöhnliches. Und das meiste davon wird nicht in den Medien präsentiert oder behandelt. Alles Gute für Tareq Alaows und seine Familie hier und in Syrien.
01.04.21
4:06
AntiFa09 sagt:
Die zwei letzten Postings von der rechten Ecke der gesetzesuntreuen Union sondert wieder ihren braunen Brei ab. Hirnfrei und Vera Braunheim: Wir brauchen Bürger: innen, die sich zur demokratischen Grundordnung in Deutschland bekennen und diese auch befolgen, leben, nach außen tragen... und nicht jene, die diese mit ihrenFüßen treten, wie etwa das rechte Gesocks. Die gehören nämlich entbürgert! Verfassungsfeindliche Gedanken und Handlungen sollten wehement und mit allen Mittelen des Rechtsstaates verfolgt und bestraft werden, wie etwa im Falle des 15- jährigen Jungen, der zum Mord an Juden und Muslimen aufgerufen hat oder wie etwa die AfD zum Prüffall erklärt wurde. Da ist mir jeder Gesetzeskonforme Neuling lieber als die Aasgeier und Nazis. Nieder mit dem Gesindel! Heute tritt übrigens das neue Gesetz gegen Hasskriminalität in Kraft.... Auch so Leute, die hier braunen Mist absondern werden jetzt ihren Mist runterwürgen. Bleibt nur zu hoffen, dass sie daran ersticken und qualvoll verrecken. Dann ersparen wir uns nämlich die Kosten für Strafnachverfolgung, Gerichtskosten usw.
03.04.21
10:07
Vera Praunheim sagt:
Der AntiFa09-Person (m/w/d) wünsche ich Zugang zur der hohen Aufwandsentschädigung auf den weichen, privilegierten Sesseln im Bundestag, damit sie von dort aus nicht hirnfrei gegen alles Gesocks dieser Welt loslegen kann und alle entbürgern läßt, die nicht in ihr Konzept passen. Alles verhasstes Gesindel möge dann - laut der AntiFa09-Strategie: "qualvoll verrecken" - so lautet die entsprechende Polit-Agenda, wie man hier lesen kann. Was müssen da für schlimme Lebenserfahrungen gemacht worden sein, wenn jemand derartige Hass-Texte hier von sich gibt? Was muß schreckliches erlebt worden sein, daß überall der böse Gegner konstruiert und verfolgt werden muss? Vielleicht könnte da auch eine sich friedlich gebende Religion hilfreich sein? Es wäre wirklich zu wünschen. Ach ja, es gibt Rechtsextremismus, Linksextremismus, Religionsextremismus - einer schlimmer als der andere.
04.04.21
17:52
Lanschbeck sagt:
Man kann nicht verteidigen, als Fremder nach nur 5 (fünf!) Jahren bereits in die Politik zu gehen und dann auch noch entscheiden zu wollen, was das deutsche Volk ist. Das ist nur möglich aufgrund der Charakterwäsche, die die Deutschen am gründlichsten abbekommen haben. Außerdem spricht er nicht fließend, gibt ja Videos im Netz. Das ist eher Realsatire, wenn es nicht so traurig und auch ärgerlich wäre. Der AntiFa09-Benutzer ist nicht ernstzunehmen. „Gesetzeskonform“ ist der Islam ohnehin nicht, denn er teilt die Welt in has Haus de Islam und das Haus des Krieges ein, letzteres sind z. B. wir in Deutschland, und müßen konvertiert werden. Davon abgesehen wurde ich in der Schule -- Ende der 90er auf einer Multikulti-Gesamtschule -- von Türken und Libanesen hart gemobbt, nur weil ich der Fettsack der Klasse war. Habe die Schule dann mit fünfzehn abgebrochen, da ich es nicht mehr ertrug; wahrscheinlich soll man dann noch über den zweiten Bildungsweg Abitur nachholen und schön Deppl.-Ing. werden, damit die Rekordsteuern eingefahren werden können … Lachhaft.
19.09.24
10:10