In Niedersachsen wurde am Samstagabend die Selimiye Moschee in Hildesheim angegriffen. Ein Unbekannter bewarf die Fenster mit Steinen.
Am Samstagabend wurde die Selimiye Moschee, der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), in Hildesheim (Niedersachsen) Opfer eines Angriffs. Ein Unbekannter bewarf das Fenster der Moschee mit Steinen und zerstörte es. Es liegt ein Sachschaden vor. Die Gemeinde alarmierte umgehend die Polizei. Diese nahmen die Ermittlungen auf.
Gegen 19:00 Uhr am Samstagabend konnte die Überwachungskamera der Selimiye Moschee einen unbekannten Angreifer aufzeichnen, der gezielt das Fenster zum Gebetsbereich der Moschee ins Visier nahm, und diese anschließend mit Steinen bewarf und zerstörte. Anschließend sei der Täter geflüchtet.
Der Vorsitzende der Selimiye Moschee, Osman Demirtaş, bedauere die zunehmenden Angriffe gegenüber Moscheen sehr. Man hätte als Gemeinde in Hildesheim sehr gute Beziehung zu Nachbarn, sowie einen von Respekt beherrschten Umgang zueinander, erklärt Demirtaş in einer Mitteilung.
Im vergangenen Jahr hat es Bundesweit mindestens 901 islamfeindliche Übergriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen wie Moscheen in Deutschland gegeben. Behörden registrierten demnach ein Plus von knapp zwei Prozent gegenüber dem Jahr 2019 mit 884 Übergriffen. Die endgültigen Zahlen für 2020 dürften laut Experten noch höher liegen, weil erfahrungsgemäß noch etliche Nachmeldungen dazukämen und ein Großteil der Übergriffe von Betroffenen aus Scham oder Scheu vor den Behörden gar nicht erst zur Anzeige brachten.
Zu den erfassten Straftaten zählen etwa Hetze gegen Muslime oder muslimische Flüchtlinge im Netz (sogenannte Hasskommentare), Drohbriefe und Angriffe auf Kopftuch tragende Frauen oder erkennbar muslimische Männer auf der Straße. Zudem gehören auch Sachbeschädigung und Nazi-Schmierereien an Häusern und Moscheen dazu. Über die Höhe der Schäden hatten die Behörden keine Erkenntnisse.