Der Ausnahme-Ramadan 2.0 – ohne gemeinsames abendliches Fastenbrechen. Trotz dessen verteilen Muslime an Bedürftige Geschenk- und Essenspakete.
Wie in vielen Teilen der Welt, so wie auch in Deutschland, haben die schwierigen Pandemiebedingungen die Muslime nicht daran gehindert, Bedürftigen im Monat Ramadan zu helfen. Denn an Ramadan werden dieses Jahr vor allem warme Mahlzeiten an Bedürftige verteilt.
Die Gemeinde Walldorf der IGMG in Baden-Württemberg hat Lebensmittelpakete für Bedürftige unter dem Motto „Mit Ihnen im Ramadan“ an die Walldorfer Tafel gespendet. Vorstandsvorsitzender Hans Klemm sagte in einer Mitteilung, dass viele Geflüchtete von der Pandemie besonders betroffen seien und Hilfe benötigen.
Die Islamische Gemeinschaft Herne 2 (IGH) in Nordrhein-Westfalen verteilt ebenfalls während des Ramadans Geschenkpakete unter dem Motto „Ramadan-Päckchen für Mitglieder“ an ihre Gemeinde. Somit ergibt sich Gelegenheit für den Vorstand, die Gemeinde zu sehen und sich mit ihnen – auch wenn nur kurz – auszutauschen.
Die Dr. Zeynel-Abidin Moschee in Bremen deckt mit ihren gesammelten Spenden die Iftar-Kosten von zwei geflüchteten Familien während Ramadan. Zudem wird in der Bremer Blumenthal Gemeinde täglich ein Iftar-Menü zubereitet, die an geflüchtete Kinder in Notunterkünften ausgeliefert werden.
Iftar-Essen bekamen auch Schüler in der Berufsfachschule Muslimischer Führungskräfte (BeMuF) in Mainz. Die Berufsfachschule bildet Imame aus und soll Absolventen befähigen sowohl inner- als auch außerhalb der Moschee wichtige Dienste zu leisten sowie Impulsgeber für Innovationen zu sein. Die Frauenorganisation der Fatih Moschee in Worms spendete der Berufsfachschule ein Iftar-Essen für 70 angehende Imame. Vorstandsvorsitzende Nesibe Zennure Ölmez sagte anlässlich der Spende: „Wir dachten, dass die Studenten möglicherweise hausgemachte Gerichte vermisst hätten. Sie sind fern von ihren Familien, wir wollten sie glücklich machen.“
Die Opladener Zentrummoschee der IGMG verteilt in Zusammenarbeit mit örtlichen Wohltätigkeitsorganisationen mit einen Stand auf dem Stadtplatz Leverkusen warme Mahlzeiten. Sultan Can, Zuständiger für die Verbandskommunikation sagte: „Wir haben warme Mahlzeiten an Bedürftige verteilt, unabhängig von ihrer Herkunft oder Religion. Diese Aktion hat einmal mehr gezeigt, dass die hier lebenden Muslime im Einklang mit der multireligiösen und multikulturellen Gesellschaft stehen.“
In Deutschland ist es auch in diesem Jahr unter den Pandemie-Bedingungen aufgrund der in einigen Regionen verhängten Ausgangssperre nur eingeschränkt möglich, in Moscheen Tarawih-Gebete zu verrichten. Zudem ist es in diesem Jahr auch nicht möglich, im Ramadan gemeinsame Iftar-Mahlzeiten anzubieten.