Gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus sind am Samstag in Halle an mehreren Orten mehrere Hundert Menschen auf die Straße gegangen.
Das zivilgesellschaftliche Bündnis #unteilbar Sachsen-Anhalt hatte zu Protestaktionen aufgerufen, unter Einhaltung der Corona-Regeln. Die Menschen protestierten vor dem Kiez-Imbiss, einem der beiden Anschlagsorte vom 9. Oktober 2019 in Halle, gegen Rechts. Auf Transparenten hieß es unter anderem „Wer AfD wählt, wählt Nazis“ oder „Rassismus tötet“. Mehrere Redner forderten die Menschen auf, sich für eine demokratische, weltoffene und solidarische Gesellschaft auch im Alltag einzusetzen.
Auf einer Kundgebung vor dem Landesmuseum, an der auch die SPD-Vorsitzende Saskia Esken teilnahm, warnten Redner des Bündnisses davor, rechten Kräften bei der Landtagswahl am 6. Juni in Sachsen-Anhalt ihre Stimme zu geben. „Es darf keine Zusammenarbeit mit der extremen Rechten, mit der AfD und keine Duldung geben“, sagte eine Sprecherin des zivilgesellschaftlichen Bündnisses mit Blick auf das Parlament. In Sachsen-Anhalt ist die AfD bisher vertreten.
In Halle hatte der rechtsextreme Attentäter Stephan B. am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, schwer bewaffnet versucht, in der Synagoge von Halle ein Massaker anzurichten. Er gelangte nicht in das Gebäude, weil eine Tür standhielt. Daraufhin erschoss der Mann vor der Synagoge eine Passantin und in dem Kiez-Döner einen jungen Mann. Im Dezember 2020 verurteilte das Oberlandesgericht Naumburg den Attentäter zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung. (dpa, iQ)