Hunderte auf eine Insel vor Bangladesch gebrachte Rohingya-Flüchtlinge haben gegen die dortigen Lebensumstände protestiert.
Hunderte auf eine Insel vor Bangladesch gebrachte Rohingya-Flüchtlinge haben gegen die dortigen Lebensumstände protestiert und mehr Geld gefordert. Die 300 bis 400 Menschen verlangten am Montag finanzielle Hilfe und Einkommensmöglichkeiten, wie ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. Gleichzeitig seien zwei Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHRC auf die Insel gekommen, um sich ein Bild über die Lebensbedingungen zu machen, sagte der Sprecher. Hilfsorganisationen zufolge sind die Menschen auf der Insel Stürmen und Überflutungen während der Monsunsaison ausgesetzt.
Die Regierung Bangladeschs schickt Rohingya-Flüchtlinge aus den überfüllten Festland-Lagern auf die etwa 35 Kilometer vom Festland entfernte Insel – bislang knapp 18 000. Insgesamt sollen es 100 000 werden. Nach Angaben örtlicher Behörden gehen die Rohingya-Flüchtlinge freiwillig auf die Insel, auf der unter anderem Unterkünfte, Krankenhäuser, Dämme und Moscheen mit umgerechnet rund 300 Millionen Euro aus der Staatskasse gebaut worden seien.
Hunderttausende Angehörige der muslimischen Minderheit aus dem mehrheitlich buddhistischen Nachbarland Myanmar waren 2017 aus Furcht vor brutalen Übergriffen des Militärs ins muslimisch geprägte Bangladesch geflüchtet und leben dort nun in Lagern. Die Vereinten Nationen stufen die Verfolgung der Menschen in ihrer Heimat Myanmar als anhaltenden Völkermord ein.
Viele Rohingya haben in Myanmar durch ein 1983 erlassenes Gesetz die Staatsbürgerschaft verloren, wollen aber in ihre Heimat zurückkehren. Das Militär des südostasiatischen Landes steht wegen der Verfolgung international in der Kritik.
Bangladesch hat rund 2000 weitere Rohingya-Flüchtlinge aus überfüllten Lagern auf eine 35 Kilometer entfernte Insel gebracht, die während der Monsunsaison Hilfsorganisationen zufolge Stürmen und Überflutungen ausgesetzt ist. Inzwischen seien mehr als 8500 Flüchtlinge dort, sagte ein zuständiger Behördenmitarbeiter am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Trotz Kritik von Hilfsorganisationen hält die Regierung Bangladeschs an ihrem Plan fest, 100 000 Rohingyas auf die Insel zu schicken.
Hunderttausende Angehörige der muslimischen Minderheit aus dem mehrheitlich buddhistischen Nachbarland Myanmar waren 2017 von dort vor Militärgewalt in das muslimische Bangladesch geflüchtet und leben nun in Camps. Die Vereinten Nationen bezeichnen ihre Verfolgung in ihrer Heimat Myanmar als anhaltenden Völkermord. (dpa/iQ)