Für ihre Ausbildung als Intensivpflegerin muss eine Muslimin eine Weiterbildung im Krankenhaus absolvieren. Das wird ihr jedoch verwehrt. Grund: Ihr Kopftuch.
Auf dem sozialen Netzwerk Instagram geht ein Video viral, in der die junge Muslimin beim Verlassen des St. Marien-Hospital Hamm zu sehen ist. Die junge Muslimin durfte an ihrer Fachweiterbildung an dem St. Marien-Hospital nicht mehr dran teilnehmen. Grund hierfür sei ihr Kopftuch. Das Krankenhaus weist jegliche Rassismusvorwürfe zurück. Kopfbedeckungen abseits der vorgeschriebenen Schutzkleidung seien untersagt.
Am Freitag den 4. Juni hatte die junge Frau das Hospital aufgesucht und sollte zur mehrwöchigen praktischen Schulung auf der Intensivstation eingesetzt werden. Im Verlauf ihrer Schulung wurde ihr gesagt, dass sie mit Kopftuch nicht weiter arbeiten dürfe, woraufhin die junge Muslimin das Krankenhaus verließ. Allerdings, so das Hospital, setze die Muslimin seit dem 8. Juni in einer Dortmunder Klinik ihre Weiterbildung fort.
„Sie musste sich um diesen Wechsel nicht selbst kümmern und ist sogar näher zu ihrem Wohnort eingesetzt“, so das St. Marien-Hospital Hamm in ihrer Stellungnahme. Bei der Stellungnahme bezog sich das Hospital auch auf Gerichtsurteile die immer wieder bestätigten, dass „kirchliche Krankenhäuser und andere Arbeitgeber das Tragen von Kopftüchern im Dienst untersagen dürfen“, so das Hospital weiter.
Die Dienstkleiderordnung sei für alle 1350 Mitarbeiter verpflichtend und gelte für alle Dienstarten. „Die Regeln werden erläutert und schriftlich zur Verfügung gestellt, von den Mitarbeitenden unterschrieben und in der Personalakte hinterlegt“, so das Krankenhaus. Ihre Kleiderordnung treffe bestimmte Entscheidungen, über die man sich bewusst Gedanken gemacht habe. Demnach seien Kleidungsstücke wie Kopftücher nicht vorgesehen.
„Was unsere Religion angeht, so sind wir – schon kenntlich am Namen – ein katholisches Haus. Wir wünschen uns Mitarbeitende, die einer der großen Schriftreligionen angehören und auf Basis der dort vertretenen Werte urteilen und handeln“, so das Krankenhaus. Man sei entsetzt, dass sich so viele Menschen an dem Shitstorm beteiligt hätten, „nur weil eine Teilnehmerin in Weiterbildung sich nicht mit unseren für alle gütigen Regeln abfinden konnte“, so das Hospital abschließend.