Angesichts der schrecklichen Attacke in Würzburg gedenken Vertreter von Religionsgemeinschaften der Opfer. Sie verurteilen die Tat aufs Schärfste.
Vertreter von Religion und Politik haben am Sonntag bei einer Gedenkfeier im Würzburger Kiliansdom der Opfer der Messerattacke gedacht. Dabei dankte der katholischer Bischof von Würzburg Franz Jung allen Nothelfern vom Freitag und sagte: „Gerade in dieser Hilflosigkeit wollen wir heute einfach Präsenz zeigen. Wir wollen aushalten. Aushalten unsere eigene Ohnmacht. Aushalten bei den Angehörigen der Toten und Verletzten, denen unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gilt in dieser so schweren Stunde.“
Als Teilnehmer der Trauerfeier waren zudem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, sowie evangelische und muslimische Vertreter angekündigt.
Bei der Tat am Freitagnachmittag nahe des zentralen Würzburger Barbarossa-Platzes wurden drei Frauen getötet und mehrere Menschen teils schwer verletzt. Der Angreifer konnte die Polizei per Beinschuss stoppen, er ist in Haft. Den Ermittlern zufolge sei 24-jährige schon früher durch Gewaltbereitschaft aufgefallen und in psychiatrischer Behandlung gewesen. Zudem werde auch ermittelt, ob auch extremistische Einstellungen zur Tat beigetragen haben könnten.
Eine solche Situation gab es auch beim Anschlag eines Rechtsextremisten im hessischen Hanau. Ein Mann tötete 2020 neun Menschen mit Migrationsgeschichte, anschließend seine Mutter und sich selbst. Unterfrankens Polizeipräsident Gerhard Kallert warnte daher vor Vorverurteilungen: „Das Ergebnis kann nur am Schluss der Ermittlungen stehen.“
Die „schreckliche Nachrichten“ aus Würzburg verurteilte auch der Vorsitzende Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Kemal Ergün. „Ich Wünsche den Opfern und Angehörigen Kraft und Geduld. Wir sind in Gedanken und Herzen bei ihnen. Respekt gebühre den Einsatzkräften und die Menschen, die den Täter aufgehalten haben“, gab sich der Vorsitzende auf Social Media.
Auch die der Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) verteilte die Tat „aufs Schärfste“. „Wir trauern gemeinsam mit den Angehörigen um die Opfer dieser unfassbaren Tat. Der Schock darüber trifft uns alle gleichermaßen. Gerade jetzt gilt es, als friedvoll-vielfältige Gesellschaft noch enger zusammenzustehen und Solidarität sowie Eintracht zu demonstrieren“, äußerte sich die DITIB in einer Mitteilung. Allerdings bereite es Sorge, dass einige Stimmen diesen Akt dazu nutzten, um Stimmung gegen Muslime zu machen.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, reagiert mit einer Meldung bestürzt auf die Attacke: „Meine Gebete und Gedanken sind bei den Opfern und deren Familien, die großes Leid erfahren. Mögen die Verletzten vollständig genesen.“
Burhan Kesici, Vorsitzender des Islamrats für die BRD twitterte: „Mein Beileid gilt den Angehörigen der Opfer. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung. Gott bewahre uns vor solchen Taten“.