Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um die Kommunikation in der Ehe. Durch die Ehe gelange jeder zu Ruhe, Frieden und Barmherzigkeit. Diesen Idealzustand zu erreichen, sei aber nicht das Resultat eines Zufalls. Beide Ehepartner müssen sich darum bemühen. Ganz besonders soziale Kompetenzen und eine gute Kommunikation seien dabei wichtig. Außerdem müsse man auch auf die Unterschiede von Mann und Frau, und auch auf die persönlichen Unterschiede Rücksicht nehmen.
In der Kommunikationspsychologie werden fünf grundlegende „Sprachen der Liebe“ definiert. Damit drückt man aus, dass jeder Mensch eine andere Sprache benutze, um zu kommunizieren. Diese sind Lob und Anerkennung, gemeinsame Zeit, Geschenke, Hilfsbereitschaft und körperlicher Kontakt.
Zu den Dingen, die eine Kommunikation zwischen den Ehepartnern negativ beeinflussen, gehören nicht zuzuhören, sich andauernd zu beschweren, Kritik nicht konstruktiv auszudrücken und das Gute, das man bekommt, nicht zu würdigen. Wenn der Mensch eine gute Kommunikation mit seinen Ehepartnern wolle, müsse er dieses negative Verhalten ablegen und bereit sein, dem anderen zuzuhören und nützliche Kritik anzunehmen.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die geistige Gesundheit. Das größte Geschenk Allahs an den Menschen sei seine Gesundheit. Die Gesundheit des Verstandes und Geistes machen dabei den wichtigsten Teil der menschlichen Gesundheit aus. Der Islam gebiete deshalb, diese Werte zu schützen und Handlungen zu meiden, die das Gleichgewicht von Körper, Verstand und Geist aus dem Lot bringen. Heute möge das moderne Leben den Menschen materielle Möglichkeiten ohne Ende bieten. Eine Lösung für ihre geistig-seelischen Probleme biete die Moderne damit trotzdem nicht. Die Menschen haben heute sogar mehr Probleme als früher. Waren früher vermehrt noch Erwachsene von psychologischen Problemen betroffen, kann es heute auch Kinder und Jugendliche treffen.
Um seine geistige Gesundheit zu bewahren, sollte sich der Mensch seinen Verstand mit authentischem Wissen ausstatten und seinen Geist mit nützlichen Interessen beschäftigen. Außerdem sei es erforderlich, dass er niemandem Unrecht tue und sein Unterhalt auf ehrlichem (halal) Weg bestreite. Für einen ausgewogenen Geist solle sich der Mensch neben alledem auch unbedingt seinem Schöpfer zuwenden, sich Ihm anvertrauen und einen reinen, richtigen und starken Glauben haben.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Rechte der Anderen. Der Islam regle nicht nur die Beziehung des Menschen zu Allah, sondern auch die Beziehung der Menschen untereinander. So gebiete Allah Gerechtigkeit, Gütigkeit und den Verwandten gegenüber Freigebigkeit. Außerdem verbiete er das Schändliche, das Schlechte und die Gewalttätigkeit. Er ermahne euch, auf dass der Mensch dies erhöre. Begehe der Mensch Unrecht gegenüber anderen, so verstößt er gegen das Recht dieser Menschen.
Im Koran sei jedem Muslim geboten dem Anrecht des Anderen genauso viel Aufmerksamkeit zu zeigen wie dem Recht der eigenen Kinder. Wer dies nicht tut und ungerecht und grausam sei, müsse bei dem Anderen um Vergebung bitten.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.