Im vergangenen Jahr waren rechtsextreme Chats bei der Polizei aufgeflogen. Nun fordert NRW-Innenminister Herbert Reul Aufklärung über den Rechtsextremismus während der Polizeiausbildung.
Aufklärung über Rechtsextremismus muss nach Worten von NRW-Innenminister Herbert Reul zu den Pflichtthemen für die Polizei gehören. Das sei in der Ausbildung zentral, genauso wie das Funkalphabet oder die Aufnahme eines Verkehrsunfalls, betonte der CDU-Politiker am Mittwoch in Selm im Kreis Unna. Dort eröffnete er die Ausstellung „UnRecht & Ordnung – Rolle der Polizei im Nationalsozialismus“. Im vergangenen Jahr waren rechtsextreme Chats bei der Polizei in NRW aufgeflogen.
Die rechtsextremistischen Vorfälle in der NRW-Polizei 2020 hätten „ordentlich durchgeschüttelt und wachgerüttelt“, sagte Reul laut Redemanuskript. Der Werteorientierung und dem Wertefundament der Polizei komme im demokratischen Rechtsstaat eine herausragende Bedeutung zu.
Die Ausstellung – die Idee sei „aus der Polizeifamilie“ gekommen – schaffe ein zusätzliches wichtiges Angebot der politischen Bildung. Die Schau über polizeiliche Macht und Verantwortung im Nationalsozialismus zeichnet Polizei-Biografien nach – von überzeugten Mittätern wie auch Widerständlern.
Zugleich mahnte der Innenminister, die Polizei dürfe mit ihrem beruflichen Ballast nicht alleine gelassen werden. Immer wieder komme es zu Respektlosigkeit und Angriffen gegen Polizeikräfte. Die Polizei reflektiere sich und ihr Handeln kontinuierlich und sei kritisch gegenüber sich selbst. (dpa, iQ)