In Berlin wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres knapp 50 islamfeindliche Straftaten erfasst. Die Täter werden hauptsächlich dem rechten Spektrum zugeordnet.
Im ersten Halbjahr 2021 wurden in Berlin 49 islamfeindliche Straftaten erfasst, wie aus einer Recherche von IslamiQ hervorgeht. Die Täter kommen demnach hauptsächlich aus dem rechten Spektrum (45 von 49). Dabei wurde ein Opfer schwer und 19 weitere leicht verletzt. 12 Opfer blieben unverletzt, bei einem Opfer liegen keine Angaben zur Schwere der Verletzung vor, teilte die Pressestelle der Berliner Polizei auf Anfrage mit.
Bei den 49 islamfeindlichen Straftaten von Januar bis Juni 2021 konnten 22 Tatverdächtige ermittelt werden. Dabei kam es zu einer Verhaftung. Wie viele Ermittlungsverfahren wegen islamfeindlichen Straftaten eingeleitet wurden, konnte die Generalstaatsanwaltschaft nicht mitteilen. Eine solche Statistik werde nicht geführt.
Als Konsequenz aus dem mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlag von Hanau und mehreren rechtsextremistischen Attentaten hatte Innensenator Andreas Geisel (SPD) im Februar 2020 angekündigt den Schutz von Moscheen und Synagogen dauerhaft zu stärken. So wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres keine Moschee in Berlin angegriffen.
Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden insgesamt 212 islamfeindliche Straftaten auf Muslimen und Moscheen verzeichnet. Die endgültigen Zahlen dürften laut Experten durch Nachmeldungen jedoch wie üblich noch steigen. Zu den Vorfällen zählten Volksverhetzung, Beleidigungen, Beschimpfungen, Störung der Religionsausübung und Sachbeschädigung.
Damit setzte sich der rückläufige Trend aus dem ersten Quartal fort, in dem die Behörden 113 Übergriffe verzeichnet hatten. Seit Jahresbeginn gibt es weniger als halb so viele Taten wie im Vorjahreszeitraum, wie es hieß. Dagegen waren es im letzten Quartal 2020 laut Bundesregierung noch 225 Straftaten gewesen.