Frankfurt

80-jähriger Muslim angegriffen und schwer verletzt

Ein 80-jähriger Muslim wurde in Frankfurt auf dem Weg zur Moschee angegriffen und schwer verletzt. Die Kriminalpolizei ermittelt nun in dem Fall.

12
09
2021
Muslim angegriffen
80-jähriger Muslim angegriffen © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Ein 80 Jahre alter Muslim ist auf dem Weg zur Moschee angegriffen und dabei schwer verletzt worden. Kurz nach der Tat am Donnerstagabend wurde ein 28-jähriger Verdächtiger festgenommen, wie die Polizei in Frankfurt am Freitag mitteilte. Die Frankfurter Kriminalpolizei hat nun die weiteren Ermittlungen aufgenommen. Die Hintergründe der Tat sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Als der 80-jährige Mann eine Straße überquerte, erschien plötzlich der Beschuldigte, stellte sich vor den Senior und schrie diesen mit den Worten „was willst du“ an. Unmittelbar danach schlug der  28-jährige Täter dem alten Mann mit der Faust brutal ins Gesicht und stieß ihn darüber hinaus vor die Brust. Daraufhin stürzte der 80-Jährige auf eine Bordsteinkante der Bushaltestelle und zog sich schwere Verletzungen zu. Nach dem Angriff sei der 28-Jährige geflüchtet und kurze Zeit später von Beamten gestellt worden.

Der 80-Jährige wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Der polizeibekannte Beschuldigte soll scheinbar an einer psychischen Störung leiden. Daher könne ein rassistisches Motiv nach Angaben eines Polizeisprechers ausgeschlossen werden.

Zunahme von Gewalttaten in Hessen

Verfassungsschutzpräsident Robert Schäfer hat eindringlich vor den Gefahren des Rechtsextremismus und einer Zunahme von Gewalttaten in Hessen gewarnt. „Wir müssen mit Anschlägen rechnen, denen eine Selbstradikalisierung der Täter im Internet vorausgeht“, sagte Schäfer im vergangenen Monat in Wiesbaden bei der Präsentation des Verfassungsschutzberichts für das Jahr 2020. Es gebe beim Rechtsextremismus eine Tendenz hin zu mehr Einzelaktivisten, die sich nicht in Gruppen, sondern im kleinsten Familienverbund oder im engsten und sehr vertrauten Freundeskreis organisierten.

Die Zahl extremistischer Gewalttaten insgesamt stieg in Hessen im vergangenen Jahr stark an. 79 Taten seien im Jahr 2020 registriert worden. Das entspricht fast einer Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr, als 41 extremistische Gewalttaten gezählt wurden. Das extremistische Personenpotenzial in Hessen wurde auf 13.475 Menschen beziffert (plus 40 Personen). (dpa, iQ)

Leserkommentare

Vera sagt:
In der Nacht zum Sonntag fand auch eine Attacke auf dem Berliner U-Bahnhof Eberswalder Straße (Prenzlauer Berg) statt. Eine aus fünf oder sechs Männern bestehende Männergruppe soll lt. Polizeimeldung einen Angriff gegen einen "55-jährigen, der Frauenkleidung trug", mit Spucken begonnen haben. Anschließend sollen die Männer die 55-jährige Person verhöhnt, mit Bier übergossen und mit Reizgas besprüht haben. Und am Samstagnachmittag wurde eine 42-jährige Trans-Frau am Waterloo-Ufer in Berlin-Kreuzberg angegriffen. Der Täter soll die Frau erst mit Fäusten attackiert und dann ihre Jacke entrissen und in den Landwehrkanal geworfen haben. Zudem soll er versucht haben, das Opfer mit einem Gürtel am Hals zu würgen. Weitere Übergriffe wurden durch Bibliotheks-Mitarbeiter und einen Sicherheitsdienst verhindert. Zu beiden Vorfällen hat - wie bei Hasskriminalität üblich - der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. Lassen wir uns überraschen, wes Geistes Kinder die kriminellen Gewalt- und Übel-Täter sind. Aktuell hält sich diesbezüglich die Polizei noch bedeckt. Dem 80-jährigen Mann im Frankfurter Krankenhaus ist die volle Genesung zu wünschen. Der polizeibekannte Beschuldigte mit psychischer Störung dürfte mit Rassismus nichts am Hut haben, so wie es ausschaut.
12.09.21
22:52
Mensch sagt:
Möge der 80-Jährige schnell gesunden und sich von diesem Schrecken erholen. Möge Gott es ihm vergelten im dies-und jenseits.
15.09.21
16:51