Am Freitag erhielt die Yavuz-Sultan-Moschee in Mannheim einen islamfeindlichen Hetzbrief. Der Staatsschutz ermittelt.
Am Freitag fand die DITIB Yavuz-Sultan-Moschee in Mannheim einen Drohbrief in ihrem Briefkasten. In dem Schreiben sollen politisch motivierte Beleidigungen und islamfeindliche Inhalte stehen. Auch wurde auf den Anschlag in Hanau Bezug genommen. Der Absender ist unbekannt.
Die Polizei wurde benachrichtigt. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen. Die Gemeinde in Mannheim zeigt sich ruhig. „Angst macht uns das keine. Wir lassen uns von so einem Brief nicht beeinträchtigen oder unterkriegen“, erklärt Vorstandsmitglied Mikail Kibar gegenüber dem SWR. Es sei nicht das erste Mal, dass die Moschee einen Hetzbrief erhalten habe. Die Moschee bleibe weiterhin geöffnet, so Kibar.
Auch der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) verurteilt das Schreiben. Es handle sich um eine Kampagne, die versucht die „Gesellschaft zu spalten“. Er wünsche sich entsprechende Reaktion der Strafverfolgungsbehörden.
Aus Sicht des Instituts für interreligiösen Dialog könne der Hetzbrief nicht das respektvolle Miteinander der Religionen in Mannheim beschädigen. „Das kann dem guten Klima in der Stadt nichts anhaben», sagte Institutsleiter Talat Kamran der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Hilfsbereitschaft und Respekt prägten die Zusammenarbeit mit den christlichen Kirchen, der jüdischen Gemeinde, der Stadtverwaltung und der Polizei.
Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden insgesamt 212 islamfeindliche Straftaten auf Muslimen und Moscheen verzeichnet. Die endgültigen Zahlen dürften laut Experten durch Nachmeldungen jedoch wie üblich noch steigen. Zu den Vorfällen zählten Volksverhetzung, Beleidigungen, Beschimpfungen, Störung der Religionsausübung und Sachbeschädigung.
Während im ersten Quartal 113 Angriffe verzeichnet wurden, waren es im zweiten Quartal 99. Seit Jahresbeginn gibt es weniger als halb so viele Taten wie im Vorjahreszeitraum, wie es hieß. Dagegen waren es im letzten Quartal 2020 laut Bundesregierung noch 225 Straftaten gewesen. (dpa, iQ)