Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um das Folgen der Sunna und das Vermeiden der Bid’a. Der Islam sei wie ein großer Rahmen. Innerhalb dieses Rahmens befinde sich alles, was durch Koran und Sunna geregelt sei. Weder dürfe etwas ergänzt noch gestrichen werden. Der Prophet selbst habe Ergänzungen im Glauben verboten. Gemeint seien Neuerungen, also Bid’a.
Die muslimischen Gelehrten unterscheiden zwischen guter und schlechter Erneuerung. Eine Erneuerung so zu leben, als sei sie eine verpflichtende Ibâda gelte als verwerflich. Darüber hinaus gebe es Praktiken, die vor allem durch die osmanisch-türkische Kultur eingeführt wurden und in der spezifischen Form vielleicht nicht zur Zeit des Propheten (s) ausgeführt wurden, aber dennoch als gute Erneuerungen gelten.
Als Beispiel für diese Kategorie dienen die Kandil-Nächte, Mawlîd-Bräuche, Hochzeitszeremonien und Kleidungssitten, gewisse Handlungen des Muezzins sowie der Ausruf des Salâ am Donnerstag und Freitag. Erneuerungen, die dem Kern des Islams widersprechen, müssen deutlich abgelehnt werden. Wichtig sei, den Weg der Mitte zu gehen. Das werde nur erreicht, indem nach der Sunna des Propheten und dem Koran gelebt werde.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert das Bittgebet. Der Mensch soll als Diener seiner Machtlosigkeit gegenüber der Erhabenheit Allahs bewusst werden. So habe jeder Mensch hin und wieder Sorgen, die er mit eigenen Kräften nicht bewältigen könne. In solchen Momenten verspüre er das Bedürfnis, bei Allah Zuflucht zu suchen, Ihn um Hilfe zu bitten. Er flehe in solchen Momenten Allah an mit seinen Bittgebeten.
Das Bittgebet sei die Essenz aller Gottesdienste. Mithilfe des Bittgebets wende sich der Mensch ohne irgendeinen Vermittler und ohne jegliche Distanz zum erhabenen Allah. Im Koran sage Allah, dass er den Menschen nahe sei und ihre Bittgebete vernehme. Der Prophet Muhammad (s) habe empfohlen auch für die Familie und für alle anderen Menschen zu beten. In diesem Zusammenhang bete man ebenso für die Opfer des Terrors der letzten Wochen. Man bete für die Welt, dass sie Ort des Wohls und Friedens sein solle, und dass Allah die Menschheit vor jeglichem Bösen bewahre.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Segensgebete gegenüber den Propheten Muhammad (s). Jeder Muslim sollte seiner Verantwortung gegenüber den Propheten (s) bewusst werden. Dazu zähle zum Beispiel, dass man so viele Segensgebete wie möglich auf ihn sprechen. So wie jeder Muslim dazu verpflichtet sei, seinem Weg zu folgen, so müsse die Verbundenheit zu ihm mit Segensgebeten zum Ausdruck gebracht werden.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.