An der DITIB-Moschee in Köln hatte ein Mann versucht, einen Brand zu legen. Nun wurde im Innenministerium ein Bericht zum Fall vorgestellt.
Im Fall der mutmaßlich versuchten Brandstiftung an der Kölner DITIB-Moschee sollen private Sicherheitsmitarbeiter erst nach mehreren Stunden die Polizei informiert haben. Das geht aus einem Bericht des NRW-Innenministeriums an den Innenausschuss zur Sitzung am kommenden Mittwoch hervor. Der Fund eines Benzinkanisters und von Feuerzeugen sei vom Sicherheitsdienst wegen fehlender Nähe zu einer Moscheetür oder zu brennbarem Material am Anfang als „nicht gefährlich“ angesehen worden, heißt es darin. Gleiches gelte für Beobachtungen zu einem verdächtigen Fahrradfahrer.
Der Vorfall hatte sich am 19. November auf einem Gehweg an der DITIB-Moschee im Kölner Stadtteil Ehrenfeld ereignet. Es läuft ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts der versuchten schweren Brandstiftung.
Dem Bericht zufolge war der Benzinkanister um 5.05 Uhr einem Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes aufgefallen. Er soll in mehr als zwei Metern Entfernung zu einer Moschee-Hintertür offen auf dem Boden gelegen und noch Diesel enthalten haben. Zudem sollen „in nicht geklärtem“ örtlichen „Zusammenhang“ fünf Einwegfeuerzeuge auf dem Weg gelegen haben.
Die Sicherheitsdienst habe daraufhin Material aus der Videoüberwachung angeschaut. Auf diesem sei dann ein Radfahrer festgestellt worden, der um 3.59 Uhr etwa in Höhe des Fundorts des Kanisters „eine seitliche Bewegung“ vollführt habe. Ob es sich dabei – wie von den Sicherheitsmitarbeitern vermutet – um ein versehentliches Fallenlassen oder ein bewusstes Ablegen des Kanisters gehandelt habe, könne noch nicht abschließend beurteilt werden, so der Bericht. Als Möglichkeit wird auch genannt, dass der Radfahrer dem möglicherweise zuvor schon abgelegten Benzinkanister nur ausweichen wollte.
Die Sicherheitsmitarbeiter informierten den Angaben zufolge zunächst nur die nächste Schicht, die um 5.45 Uhr eintraf. Diese habe dann um 9.18 Uhr die Polizei in Kenntnis gesetzt. Die Beamten nahmen umgehend Ermittlungen auf. (dpa, iQ)