Rassismus

EU bringt Gesetz gegen Hassverbrechen auf den Weg

Hassverbrechen und Verhetzung gegen Muslime und Minderheiten nehmen in besorgniserregendem Maß zu. EU-Kommission will nun dagegen härter angehen. 

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12
2021
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Corona Pandemie Rechtsextremismus Europa Hassverbrechen
Symbolbild: EU © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Die EU-Kommission will Hassverbrechen und Hetze als eigenen schweren Kriminalitätsbereich einstufen. Den Gesetzesvorschlag stellte die Kommission am Donnerstag in Brüssel vor. Demnach würden beispielsweise rassistische Angriffe anderen Verbrechen mit grenzüberschreitender Dimension wie Terrorismus, illegaler Waffenhandel oder sexuelle Ausbeutung von Frauen und Kindern gleichgestellt. Für ein entsprechendes Gesetz ist die Zustimmung des Europäischen Parlaments und des Rats notwendig.

Die EU-Kommissarin für Werte und Transparenz, Vera Jourova, erklärte, Hass habe keinen Platz in Europa. Es gelte sicherzustellen, dass Hass überall in der EU in der gleichen Weise kriminalisiert werde. Justizkommissar Didier Reynders sprach von einem Schritt hin zu einer wirksameren europäischen Antwort auf Bedrohungen der Pluralität und Teilhabe aller gesellschaftlichen Gruppen. „Wir werden nicht zulassen, dass dieses Phänomen unsere Demokratien schwächt“, sagte Reynders.

Gemäß dem Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union können das Europäische Parlament und der Rat Mindestvorschriften zur Festlegung von Straftaten und Strafen in Bereichen besonders schwerer Kriminalität festlegen. Mitgliedsstaaten können dann durch Richtlinien angehalten werden, ihre Rechtsvorschriften anzupassen.

Hassverbrechen gegen Muslime nehmen zu

Nach Angaben der EU-Kommission nahmen Verhetzung und Hassverbrechen in besorgniserregendem Maß zu. Ziele seien Roma, Juden, Muslime und Personen asiatischer Herkunft oder solche, die dafür gehalten würden. Drohungen und rassistische Übergriffe hätten während der Pandemie zugenommen. 52 Prozent junger Frauen und Mädchen hätten im Internet Gewalt und sexuelle Belästigung erlebt; Behinderte seien einer erhöhten Gefahr von tätlichen Angriffen, aber auch von Hassverbrechen und Beleidigungen ausgesetzt. (KNA, iQ)