Frankreich

Vor Diensteid: Angehende Anwältin musste Kopftuch ablegen

Eine angehende Anwältin wurde in Paris vor die Wahl gestellt. Entweder sie legt ihr Kopftuch ab, oder sie kann nach Hause gehen. 

08
01
2022
Beamtin darf mit Kopftuch arbeiten
Symbolbild: Kopftuch © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

In Frankreich wurde eine angehende Anwältin bei ihrer Diensteid-Zeremonie in Paris Ofper eines antimuslimischen Vorfalls. Örtlichen Medienberichten zufolge hätte man die junge Frau zunächst aufgefordert, ihr Kopftuch abzulegen, andernfalls dürfe Sie am Diensteid nicht teilnehmen.  Als sich die angehende Anwältin weigerte, forderte man sie auf, den Saal zu verlassen. Eine andere angehende Anwältin machte erst den Vorfall über Social Media bekannt.

Gegen die Haltung der verantwortlichen Veranstalter zeigten sich auch die anderen angehende Anwälte und Anwältinnen empört. Weil sich die junge Muslimin weigerte das Kopftuch abzulegen, wurde sie nach draußen in einen abgelegenen Raum begleitet. Erst nachdem die angehende Anwältin sich willig gezeigt hatte, ihr Kopftuch abzulegen, durfte sie wieder in den Saal.

„Das ist ganz klar Doppelmoral“

In einer Presseerklärung bezüglich der rassistischen Haltung ihr gegenüber sagte sie, dass diese Haltung in der Öffentlichkeit sie erniedrigt hätte. „Das Paradoxe an der Geschichte ist, dass diejenigen, die mich gezwungen haben mein Kopftuch abzunehmen, kurz danach auf dem Podium über Freiheit und Unabhängigkeit gesprochen haben. Es ist völlig heuchlerisch und ein klarer Fall von Doppelmoral“, wird die junge Frau in Medien zitiert.

Leserkommentare

Vera sagt:
Wenn auf einem "Podium über Freiheit und Unabhängigkeit" gesprochen wird - wie die junge Islam-Anhängerin ausführt, dann gehört auch dazu, daß bei anwaltlichen Diensteid-Zeremonien keine demonstrativen Religionsbekundungen bzw. Islambezeugungen in einem muslimischen Habit stattfinden müssen. Der Islam kann nicht für sich beanspruchen, immer und überall propagandamäßig in Erscheinung zu treten oder Aufmerksamkeit auf sich ziehen zu können. Da muß es einfach klare Trennlinien geben. Religionsfreiheit ja. Islamische Machtdemonstration - besonders im Justizbereich - nein. Der Islam muß lernen, daß er in Europa keinesfalls die erste Geige spielt. Im Justizwesen erst recht nicht. Und das ist gut so - für alle.
08.01.22
21:37
IslamFrei sagt:
Gut so. Wir sind - Allah sei Dank - kein Muslim Land - und Frankreich auch nicht und wir wollen niemals islamisiert werden. IslamFrei
09.01.22
10:20
Al-Faruqi sagt:
Egalite, Fraternite, Liberte war gestern. Heute heißt es in Frankreich im Bezug auf Muslime: "Hostilité-Disparité-Débileté!"
10.01.22
13:33
Charley sagt:
ich bin immer wieder verblüfft, dass am Kopftuch die muslimische Ehre hängt. Wie klein wird da von den Moslems eigentlich gedacht? - Eitelkeit, Stolz... ? ....alles Charaktereigenschaften, die im Spirituellen völlig bedeutungslos sind. Wofür das Ganze also?
10.01.22
21:40
Abdussamed sagt:
@Vera: "Religionsfreiheit ja" --> Der HIJAB ist gelebte REALITÄT , demnach ein islamisches Gebot.
15.01.22
0:53
grege sagt:
ebenso is Religionsneutraulität ein staatliches Gebot in Frankreich, denen sich jeder unterzuordnen hat. Es gibt übergeorndete Regeln, denen sich jeder unabhängig von seiner Religionszugerhörigkeit anzupassen hat. Islamprotagonisten fordern Sonderrechte, die nichts anderes als Diskrminierung beinhalten.
15.01.22
15:30