Sprengstoff, Landfriedensbruch oder gar Tötungsdelikte: Die rechtsextremen Gewalttaten im Südwesten lässt nicht nach.
Die Zahl der rechtsextremen Gewalttaten in Baden-Württemberg hat sich 2021 laut vorläufigen Daten kaum verändert. Das Innenministerium verzeichnete bis einschließlich Ende September 23 rechtsextreme Gewalttaten, wie ein Sprecher der Behörde in Stuttgart mitteilte. Im ganzen Jahr 2020 gab es im Südwesten demnach 35 solcher Delikte.
Der Verfassungsschutzexperte der SPD-Landtagsfraktion, Boris Weirauch, nannte die Zahlen „nach wie vor alarmierend“. Im Kampf gegen Rechtsextremismus erwarte man von der Landesregierung mehr Engagement, teilte Weirauch am Sonntag mit. Innenminister Thomas Strobl (CDU) müsse zudem dafür sorgen, dass die zahlreichen offenen Haftbefehle gegen Rechtsextremisten in Baden-Württemberg endlich vollstreckt würden.
Zu Gewalttaten aus dem rechten Spektrum zählen die Sicherheitsbehörden in Deutschland etwa Körperverletzungs- und Tötungsdelikte, aber auch Brand- und Sprengstoffdelikte sowie Landfriedensbruch.
Bis Ende September 2021 verzeichnete das Innenministerium fünf Anschläge auf Moscheen in Baden-Württemberg, wie ein Sprecher der Behörde in Stuttgart mitteilte. 2020 hatte es den Angaben zufolge neun Angriffe mit Ziel auf Moscheen gegeben.
Bundesweit wurden 24 Angriffe auf Moscheen erfasst. Somit wurde knapp jeder fünfte Moscheeangriff in den ersten neun Monaten in Baden-Württemberg verübt. Außerdem wurden 336 Angriffe auf Muslime verzeichnet. (dpa, iQ)