Ein Muslim ist ehrlich und er unterlässt es, zu lügen. Denn Lügen führt zum Übel. In unserer Reihe „Ein Hadith – Ein Gedanke“ gehen wir in dieser Woche diesem Thema nach.
„Und das Lügen führt zum Übel, und Übel führt ins Höllenfeuer; und ein Mensch, der immer wieder lügt, wird von Allah Lügner genannt.“ (Buhârî)
Schon als Kind wird man mit einer das Lügen ablehnenden Moralvorstellung erzogen und dennoch gerät der Mensch auch im Erwachsenenalter immer wieder in Situationen, in denen er daran denkt, zu einer „(Not)lüge“ zu greifen. Zugleich aber ist die Bezeichnung „Lügner“ für den Menschen abscheulich.
Das „Lügen“ ist ja nichts anderes als die „Unwahrheit“ zu sagen, sich also von der Wahrheit abzuwenden. Jemandem bewusst die Wahrheit vorzuenthalten und ihn mit einer Lüge zu täuschen, kann kein gutes Ende haben. Auch wenn mit der Lüge etwas Positives bezweckt wird, ist das Ergebnis meist ein anderes. So beschreibt der Prophet Muhammad (s) die fatalen Folgen für den lügenden Menschen zum einen in Hinblick auf das Jenseits und zum anderen die unmittelbaren Konsequenzen, die eine Lüge mit sich bringt.
Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit sind solche Eigenschaften, die sich als ein essenzieller Bestandteil in jeder Moralvorstellung finden lassen sollten. Die Wahrheit ist zu kostbar, um sie verdecken zu können. Und jeder, der auch nur daran denkt, zu einer Lüge zu greifen, sollte sich klar machen, dass sie spätestens am Tage des Jüngsten Gerichts offenkundig wird.
In unserer Reihe „Ein Hadith – Ein Gedanke“ wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff „Hadith“ bedeutet übersetzt „Erzählung“, „Bericht“, „Geschichte“. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe, bilden die „Sunna“, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.