Halle

Schüsse auf Moschee – Tatverdächtiger wieder frei

Luftgewehrkugeln treffen die Fassaden eines islamischen Kulturzentrums in Halle. Die Polizei hatte einen Verdächtigen festgenommen. Nach der Vernehmung wurde er wieder freigelassen.

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01
2022
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Moschee in Halle @ IKC in Halle, bearbeitet by iQ.
Moschee in Halle @ IKC in Halle, bearbeitet by iQ.

Während des Mittagsgebets am Sonntag ist in Halle mit einem Luftgewehr auf eine Moschee geschossen worden. Bei dem Vorfall am Sonntag seien keine Menschen verletzt worden, teilte die Polizei später mit. Zum Zeitpunkt der Tat befanden sich laut Polizei rund 100 Menschen im islamischen Kulturzentrum. Nach den ersten Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht gegen einen 55-jährigen Bewohner eines gegenüberliegenden Mehrfamilienhauses. Er wurde laut Polizei als Inhaber der Wohnung ermittelt, von deren Fenster nach Zeugenberichten die Schüsse ausgingen.

Bei dem Mann sei eine „entsprechende Langwaffe zum Verschießen von Diabolos und eine Gasdruckpistole“ gefunden und sichergestellt worden, hieß es. Der Tatverdächtige sei nicht festgenommen worden und habe nach einer Vernehmung wieder gehen dürfen, teilte die Polizei mit. Er sei nach ersten Erkenntnissen bisher nicht mit politisch motivierten Straftaten in Erscheinung getreten. Weitere Details und Hintergründe zu dem Vorfall waren zunächst nicht bekannt. Der Staatsschutz ermittelt.

„Wir sind entsetzt über die Schüsse auf die Gläubigen“, schrieb die Landtagsfraktion der Linken in einer ersten Reaktion. Bereits mehrfach sei die Einrichtung Ziel solcher Attacken geworden. Dass Menschen vor der Moschee unmittelbar ins Visier genommen werden konnten, habe auch damit zu tun, dass die Moschee für die Zahl der Gläubigen zu klein sei und sie zum Teil vor der Moschee beten müssten. „Die Gemeinde braucht endlich Unterstützung und die nötige Sensibilität der Landesregierung“, sagte der religionspolitische Sprecher der Fraktion, Wulf Gallert.

Tatsächlich hatte es bereits 2018 Schüsse auf Menschen gegeben, die sich in der Nähe des Gebäudes aufhielten. Insgesamt wurden drei Syrer bei den Angriffen im Juni und Februar 2018 leicht verletzt. Ein Tatverdächtiger konnte damals nicht ermittelt werden. Die Beamten äußerten jedoch bereits den Verdacht, dass die Schüsse vermutlich aus einem der anliegenden Plattenbauten gekommen seien. (dpa, iQ)