Freitagspredigten, 18.02.2022

Rassismus, Aufrichtigkeit, Schutz des Glaubens

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

18
02
2022
Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um Rassismus. Rassismus sei eines der größten Probleme der Menschheit, früher genauso wie heute. Rassismus bedeute, Vorurteile gegenüber Menschen zu haben, sie auszugrenzen und als Feinde zu sehen, nur weil sie eine andere Ethnie oder Herkunft haben. Dabei sei es Allah, der sie unterschiedlich erschaffen habe. Unterschiede nicht zu akzeptieren bedeute, sich gegen Allah aufzulehnen.

Rassismus sei die größte Prüfung der Menschheit. Kriege, die nur deswegen geführt wurden, weil sich eine Gruppe von Menschen einer anderen überlegen fühlte, haben großes Leid verursacht. Und nicht nur das: Rassismus war auch immer schon ein Hindernis für Frieden und Gerechtigkeit. Auch in der heutigen Gesellschaft gebe es Rassismus. Trotz Bildung und materiellem Wohlstand. Dabei erinnere die IGMG an den Anschlag in Hanau. Dabei seien neun unschuldige junge Menschen ums Leben gekommen. Dieses Ereignis zeige erneut, dass sowohl staatliche als auch nicht-staatliche Organisationen noch mehr und effektiver gegen den Rassismus vorgehen müssen.

Sei aufrichtig!

Die Freitagspredigt der Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt das Thema Aufrichtigkeit. Der Islam gebiete aufrichtig im eigenen Wesen selbst und in seinen Worten zu sein. Das elementare Prinzip zum Gottesdienst für den erhabenen Allah sei Aufrichtigkeit und ein geradliniger Lebensweg. Die Aufrichtigkeit des Herzens sei der Glaube; Die Aufrichtigkeit der Handlung sei die rechtschaffene Tat. Wenn sich der Glaube im Herzen verfestige, verleite dies zu Geradlinigkeit, Recht und Gesetz. Der Muslim, der sich Aufrichtigkeit zum eigenen Prinzip mache, hält seine Hand von Unerlaubtem und seine Zunge von Lüge fern.

Der Muslim sollte aufrichtig sein, um das Wohlwollen Allahs erlangen zu können; Er sollte in seinem Wesen und in seinen Worten aufrichtig sein; Er sollte sich bemühen, in seinem Glauben, seinen Gottesdiensten, allen Beziehungen und Handlungen aufrichtig zu sein.

Schutz des Glaubens

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wird diese Woche der Schutz des Glaubens thematisiert. Leben und Besitztum seien für die materielle Existenz von großer Bedeutung. Genauso sei der Glaube wichtig für das geistige Leben. So, wie der Muslim sein vergängliches Leben schützen müsse, um weiter existieren zu können, müsse er auch seinen Glauben schützen, um das ewige Leben zu retten.

Der Iman (Glaube) sei das wertvollste Gut. Die erste Säule des Glaubens sei die Anerkennung des Herzens, das heiße zweifellos an die Glaubensgrundsätze zu glauben. Die zweite Säule sei Bekenntnis mit der Zunge, dass heiße das, woran man glaube, mit der Zunge zu bezeugen. Gute Taten hingegen seien Ausdruck des Glaubens. Daher müsse man den Glauben das ganze Leben lang vor Dingen schützen, die dieser „Anerkennung” und dem „Bekenntnis” schaden.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Vera sagt:
Auch der gläubige Humanist sollte aufrichtig, geradlinig und verfestigend seinen persönlichen Glauben an Menschenrechte & Humanismus als sein wertvollstes Gut vor schädlichen Dingen und Angriffen schützen. Dies als gute Basis für das ewige Leben, das jenseits irdischer Normierungsvorstellungen und eingrenzender Irrtümer allen Menschen bevorsteht, welche die Grenze irdischer Vergänglichkeit überschreiten und hinter sich lassen.
19.02.22
3:22