Zwei Männer haben in Saarbrücken sechs Gedenkplakate für die Opfer des rassistisch motivierten Anschlags in Hanau beschädigt und abgerissen.
In Saarbrücken fand am Samstag eine Versammlung zum Gedenken des zweiten Jahrestages des Anschlags in Hanau statt. Hierzu waren auch Plakate an Laternenmasten angebracht, die die Gesichter der Getöteten zeigten. Bei der Veranstaltung am Samstag waren nach Polizeiangaben sechs Plakate, die die Gesichter der Getöteten zeigten, beschädigt und von Laternenmasten abgerissen worden.
Ein Mann zeigte nach Polizeiangaben zudem eine Fahne des Deutschen Kaiserreiches. Die beiden Tatverdächtigen konnten von Einsatzkräften der PI Saarbrücken-Stadt angetroffen und ihre Identität festgestellt werden.
Die innenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Petra Berg, teilte am Montag mit, es sei dringend geboten, dass der Sachverhalt schnell und umfassend aufgeklärt und konsequent verfolgt werde. In der Mitteilung sprach die SPD-Fraktion von einem mutmaßlich rassistischen Vorfall. „Wir werden uns über den Stand der Ermittlungen in der nächsten Sitzung des Innenausschusses berichten lassen“, sagte Berg.
Dabei müsse auch der Umgang mit Reichsflaggen im öffentlichen Raum thematisiert werden. Reichsflaggen dienten oft als Ersatzsymbol für Rechtsextreme und Reichsbürger, die die Demokratie und die freiheitlich demokratische Grundordnung verachteten. Aufgrund der provokativen und aggressiven Begleitumstände im Zusammenhang mit der Gedenkveranstaltung erscheine die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens zwingend geboten.
Nach Polizeiangaben wurde gegen zwei Tatverdächtige, die der Fußballfanszene zuzurechnen seien, ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet. Außerdem werde gegen einen der beiden ein Ordnungswidrigkeitsverfahren betrieben. Zudem werde wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener ermittelt, erklärte eine Sprecherin am Montag.