Im Jahr 2021 hat es in Deutschland täglich fast zwei Angriffe auf Muslime gegeben – und das trotz der Corona-Beschränkungen im öffentlichen Raum.
Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 662 Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Somit ist die Zahl der Straftaten gegen Muslime und Moscheen in Deutschland erstmals seit drei Jahren wieder gesunken. Ein Grund für den jüngsten Rückgang seien unter anderem die Corona-Restriktionen für den öffentlichen Raum. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Mittwochsausgabe) berichtet.
Bei den Tätern handele es sich überwiegend um Rechtsextreme. Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe, aber auch Sachbeschädigung und Schmierereien. Bei den Taten wurden demnach 17 Menschen leicht oder schwer verletzt. Die Behörden registrierten alleine in 46 Fällen Anschläge, Schmierereien und Schändungen auf und von Moscheen.
Die abschließenden Zahlen für das vergangene Jahr könnten noch höher liegen, da in den nächsten Wochen Nachmeldungen zu erwarten seien. 2017 waren es 950 Straftaten gewesen, 2018 824 Taten, 2019 genau 884 und 2020 nun 901 Taten.
Der Vorsitzende des Islamrats, Burhan Kesici zeigt sich erfreut über die gesunkenen Zahlen. „Wir hoffen, dass die Zahlen in Zukunft noch weiter sinken”, erklärt Kesici gegenüber IslamiQ. Die öffentliche Diskussion über Themen rund um den Islam werde heutzutage sachlicher geführt. Dies sei auch ein Grund für die abnehmenden Übergriffe. „Außerdem hat die Corona-Pandemie gezeigt, dass es wichtigere Themen gibt, über die man sich Sorgen machen müsste”, so Kesici. (KNA, iQ)