In Berlin wurde eine Frau festgenommen, weil sie das Haus ihres Nachbarn angezündet hat. Die Polizei geht von einem rassistischen Motiv aus.
In Berlin ist am Freitag eine Frau festgenommen worden, weil sie die Terrasse ihrer Nachbarn angezündet haben soll. Die Polizei geht derzeit von einem rassistischen Motiv für die mutmaßliche Brandstiftung im Bezirk Steglitz-Zehlendorf in der Nacht zum Freitag aus. Weiter teilte die Polizei in einer Mitteilung mit, dass niemand verletzt worden sei. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts der Polizei Berlin ermittelt weiter in dem Fall.
Kurz vor 04.00 Uhr (Freitag) habe der 39-jährige Nachbar der 40-jährigen Tatverdächtigen die Feuerwehr gerufen, nachdem er einen Brand auf seiner Terrasse entdeckt hatte. Durch die Flammen wurden auch die Hausfassade samt Türen und Fenstern beschädigt, hieß es.
In der Vergangenheit soll die Frau den 39-Jährigen und seine Familie mit Migrationshintergrund – darunter zwei Kinder – mehrfach rassistisch beleidigt und sich unerlaubt Zutritt zur Rückseite des Hauses verschafft haben. Die Familie hat laut Polizei neben der deutschen auch die syrische und die tunesische Staatsbürgerschaft. Die 40-Jährige sei in der Nacht stark alkoholisiert gewesen und habe mutmaßlich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln gestanden, hieß es.
Ende Januar hat der Berliner Senat eine Plakataktion gegen antimuslimische Übergriffe gestartet. „Hinsehen-Erkennen-Handeln bei antimuslimischen Rassismus“, heißt das Projekt. „Antimuslimischer Rassismus richtet sich gegen unsere demokratischen Werte und bedroht das friedliche Zusammenleben und die Stabilität unserer Gesellschaft“, teilte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) mit.
Die Kampagnen sollen zeigen, dass Antisemitismus, Rassismus und andere Übergriffe oft auch in kleineren Begebenheiten auftauchen, gegen die rechtzeitig eingeschritten werden muss. (dpa, iQ)