In Berlin wurde ein Mann in einer U-Bahn von einem Unbekannten rassistisch beleidigt und angegriffen. Kein Einzelfall in der Hauptstadt.
Ein 34-Jähriger ist in einer U-Bahn in Berlin-Mitte rassistisch beleidigt und geschlagen worden. Laut Polizei-Angaben vom Samstag gab der Mann an, in der Linie U8 Richtung Wittenau am Freitag unterwegs gewesen zu sein, als am U-Bahnhof Heinrich-Heine-Straße ein unbekannter Mann einstieg. Dieser beleidigte den 34-Jährigen kurze Zeit später rassistisch und schlug ihm zweimal mit der flachen Hand ins Gesicht.
Der Angegriffene versuchte, den Unbekannten auf Abstand zu halten. Andere Mitfahrende halfen ihm dabei. Am Bahnhof Alexanderplatz verließ der Unbekannte die U-Bahn wieder. Wie die Polizei mitteilte dauern die Ermittlungen wegen Körperverletzung und Beleidigung an und wurden von einem Fachkommissariat des polizeilichen Staatsschutzes beim Landeskriminalamt übernommen.
Wegen der Corona-Pandemie und verbesserten Meldemöglichkeiten sind im vergangenen Jahr in Berlin deutlich mehr rechtsradikale und rassistische Delikte registriert worden. Insgesamt seien 4841 Vorkommnisse (2021: 3422) erfasst worden, teilte die Dokumentationsstelle Berliner Register zusammen mit vielen anderen Initiativen am Dienstag mit.
Vor allem die Zahlen der Propagandadelikte wie gemalte Nazi-Symbole, Holocaust-Vergleiche und Antisemitismus stiegen demnach, häufig im Zusammenhang mit Corona-Demonstrationen. Auch die Wahlkämpfe hätten dazu beigetragen. (dpa, iQ)