Nach heftigen Krawallen in mehreren Städten Schwedens schwappt die Gewalt nun nach Norwegen über. Auslöser sind auch diesmal Rechtsextremisten, die den Koran bei einer Kundgebung verbrennen wollen.
Im Süden Norwegens ist es zu Ausschreitungen rund um eine islamfeindliche Kundgebung gekommen. Nach Angaben der Polizei versammelten sich am Samstagnachmittag mehrere Hundert Menschen in der Stadt Sandefjord, wie der norwegische Sender NRK berichtete. Das Bündnis „Stoppt die Islamisierung Norwegens“ hatte zu einer Versammlung aufgerufen, bei der es dem Bericht zufolge den Koran, das heilige Buch der Muslime, verbrennen wollte. Etliche Menschen kamen zu Gegendemonstrationen.
Einem Fotografen des Senders NRK zufolge, der das Geschehen vor Ort verfolgte, war die Stimmung sehr aufgeheizt. Schuhe, Steine und Eier wurden demnach über Barrikaden geworfen, die Polizei setzte Tränengas gegen die Demonstrierenden ein.
Vergangene war es bereits in Schweden in mehreren Städten um Proteste von Rechtsextremen zu Ausschreitungen gekommen, nachdem dort bei rechtsextremistischen Kundgebungen der Koran verbrannt wurde. In der Stadt Örebro im Süden des Landes wurden am Karfreitag mehrere Polizeiautos angezündet. Etwa ein Dutzend Polizisten erlitten Verletzungen. Insgesamt waren an den Protesten nach Angaben der Polizei etwa 500 Menschen beteiligt. Auch in der Hauptstadt Stockholm kam es zu Ausschreitungen mit Steinwürfen.
Immer wieder versuchen Rechtsextremisten in Schweden mit islamfeindlichen Aktionen für Unruhe zu sorgen. Vor zwei Jahren wurde in Malmö bei einer illegalen Kundgebung eine Koranausgabe geschändet. Anhänger von Rasmus Paludan, hatten sich zu einer antimuslimischen Aktion versammelt. Dabei wurde eine Koranausgabe mit Füßen getreten und verbrannt. Die Videos der Aktion wurden später ins Internet gestellt. (dpa, iQ)