Es liegen schwere Vorwürfe gegen eine Schule in Hattingen vor. Eine Lehrerin soll eine muslimischen Schülerin gezwungen haben, etwas zu trinken – obwohl diese am Fasten war.
Aufgrund der längeren Tage im Ramadan haben sich in der Vergangenheit immer mehr Schulen für ein Fastenverbot ausgesprochen. In einer Grundschule in Hattingen (NRW) kam es nun, laut Vorwürfen eines Vaters, zu einem größeren Eklat. Wie er IslamiQ mitteilte, wurde seine neunjährige Tochter dazu aufgefordert, ihr Fasten im Unterricht mit einer Apfelschorle zu brechen.
Am Montag, dem 04.04.2022, soll seine Tochter traurig von der Schule nach Hause gekommen sein. Als er nach dem Grund fragte, soll sie gesagt haben, dass ihre Lehrerin jedem der sechs fastenden muslimischen Schüler und Schülerinnen einen halben Liter Apfelschorle vorgesetzt und die Kinder gezwungen haben, zu trinken. Die Kinder, die nicht trinken wollten, wurden laut der Tochter von der Lehrerin angeschrien. Die Lehrerin sei davon überzeugt, dass fastende Kinder in Ohnmacht fielen, krank werden und das Fasten schädlich wäre. Dies sei nicht hinnehmbar.
Der Vater scheint weiterhin fassungslos und entsetzt über die Tat, während er gegenüber IslamiQ erzählt, was passiert ist. Weiterhin habe sie gedroht: „Wenn ich erneut jemand fasten sehe, werde ich ihn direkt von der Schule nach Hause schicken“. Die Lehrerin soll so lange gewartet haben, bis alle Kinder die Apfelschorle getrunken haben. Dies sei kein Einzelfall. Auch in anderen Klassen seien Schüler von Ihren Lehrenden gezwungen wurden, das Fasten zu brechen.
„Meine Tochter, die eine sehr sensible Persönlichkeit hat, war von diesem Ereignis sehr eingeschüchtert. Obwohl sie sich zunächst weigerte ihr Fasten zu brechen, konnte sie am Ende den Druck der Lehrerin nicht standhalten und habe ihr Fasten gebrochen, was meiner Tochter seelisch sehr zugesetzt hat“, so der Vater.
Daraufhin habe der Vater die Lehrerin angerufen, um sich nach der Situation zu erkundigen. Statt einer Entschuldigung soll die Lehrerin aber damit gedroht haben, die Schülerin wieder nach Hause zu schicken, wenn sie in der Schule weiterhin fasten würde. „Und wenn das Fasten wichtiger als die Schule sei, solle ich von einem Arzt ein Attest holen und mein Kind zu Hause fasten lassen und nicht zur Schule schicken“, erzählt er. Daraufhin habe der Vater die Schulleiterin angerufen und ihr das Gespräch mit der Klassenlehrerin geschildert. Die Schulleiterin erklärte, dass die Schülerin noch keine 13 Jahre alt sei und sie somit nicht fasten müsse. Daher habe sie ein solches Verbot angeordnet.
Auf Anfrage von IslamiQ dementierte die Schulleiterin die Geschehnisse und sieht sich einer Verleumdung ausgesetzt. Keiner der Schüler soll gezwungen worden sein, das Fasten zu brechen, weder von der Lehrerin, noch von ihr. „Wir wollten sogar nächste Woche gemeinsam mit den Schülern das Ramadanfest feiern“, erklärte sie am Telefon. Sie kündigte rechtliche Schritte an und werde in den nächsten Tagen auch eine Stellungnahme abgeben.
Auch der Vater möchte weitere Schritte einleiten, damit dieser Fall so schnell wie möglich aufgeklärt werden kann. „Die Praktiken der Schuldirektorin schaden der Integration von Muslimen nicht nur in Hattingen, sondern in ganz Deutschland.“