Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Rechte der Eltern. Sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, sei heutzutage selbstverständlich geworden. Der übertriebene Individualismus schade den zwischenmenschlichen Beziehungen. Den größten Schaden erleide dabei der Kern der Gesellschaft, nämlich die Familie.
Die Folgen davon seien: Vereinsamung, Melancholie und Depression. Diese seien inzwischen zu einem Massenphänomen geworden. Eine Veränderung könne es geben, wenn die Familie wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt werde, die Eltern geachtet werden.
Der Islam lege einem nahe, seine Eltern respektvoll zu behandeln. Die Eltern schlecht zu behandeln, gelte als große Sünde. Ganz besonders, wenn die Eltern alt seien, sollten man sich bemühen, sie nicht zu kränken oder zu verletzen. Aus diesem Grund sollte jeder die anstehenden Ferien nutzen und seine Eltern und Verwandten zu besuchen.
In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es um das Schamgefühl. Im Islam gebe es drei Dimensionen des Schamgefühls: das Schamgefühl vor Allah, die Scham vor den Menschen und das Schamgefühl des Menschen gegenüber sich selbst.
Die Scham gewährleistet, dass der Mensch mit Ehre, Würde und Stolz lebe. Eine Person, die seine Scham verloren habe, verliere auch seine Ehre. Von einer Person, die seine Ehre und Würde verloren habe, könne allerlei Böses in Erscheinung treten. Schließlich werde folgendes zum Ausdruck gebracht: Alle Propheten seit Adam (s) lehrten den Menschen die Schamhaftigkeit als erster ethischer Wert.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Erziehung für muslimische Kinder.Es sei für Muslime eine Pflicht, ihre Kinder nach dem Glauben und ethischen Werten zu erziehen. Denn die Kinder seien die Zukunft und seien von Allah in die Obhut der Eltern anvertraut. Eine Erziehung, in dessen Mittelpunkt nicht die Ehrfurcht vor Allah stehe, könne niemanden zu einem besseren und vollkommenen Menschen machen.
Die Erziehung von Kindern habe drei wichtige Säulen: Familie, Schule und Gesellschaft. Schulen seien heutzutage Einrichtungen, in denen Kinder weltliche Bildung erhalten. Die Gesellschaft, besser gesagt, das Umfeld sei leider weit fern von religiöser Sensibilität; manches Umfeld sollte aufgrund schlechter Einflüsse sogar vermieden werden. Um die Natur des Kindes zu bewahren, müsse jede Familie ihrer Verantwortung nachkommen und sich darum kümmern, dass das Kind in islamischen Bildungseinrichtungen seine religiöse Bildung erhält.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.