An einer Leipziger Straßenbahnhaltestelle wurden sechs Musliminnen rassistisch beleidigt und verfolgt. Durch die Zivilcourage einiger Passanten konnten die Frauen fliehen.
In Leipzig wurden am Freitag sechs Frauen, die Kopftücher trugen, an einer Straßenbahnhaltestelle von zwei Männern bepöbelt und anschließend verfolgt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte, durch zur Hilfe eilender Personen konnten die Musliminnen fliehen. Die Polizei konnte jedoch die beiden Tatverdächtigen fassen und ermittelt nun gegen sie.
Nachdem die Musliminnen von den Männern (22 und 34 Jahre) zunächst islamfeindlich beleidigt wurden, eilten ihnen zwei andere Männer zu Hilfe. Daraufhin flüchteten die Frauen in eine losfahrende Straßenbahn, wobei die Tatverdächtigen diese weiterhin verfolgten und eine Wasserflasche durch die sich schließenden Türen warfen.
Der 34-Jährige, der noch in die Bahn steigen wollte, wurde von einem der zu Hilfe gekommenen Männer am T-Shirt wieder zurückgezogen. Kurz darauf kam der zweite Helfer hinzu und sprühte Reizgas in die Gesichter der beiden Tatverdächtigen. Im Anschluss fuhren die Frauen und die zu Hilfe gekommenen Männer mit der Straßenbahn davon, während die Tatverdächtigen an der Haltstelle zurückblieben.
Die alarmierten Polizeibeamten konnten den 22- und 34-Jährigen an der Haltestelle antreffen. Beide wurden in einem Rettungswagen zunächst medizinisch versorgt und danach polizeilichen Maßnahmen unterzogen. Dabei beleidigte der 22-Jährige einen der Polizeibeamten. Weiterhin fanden sie bei diesem auch eine Ecstasy-Tablette und stellten diese sicher. Danach wurden beide entlassen. Gegen diese werden nun Ermittlungen wegen Beleidigung geführt. Der 22-Jährige muss sich zusätzlich wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten.
Außerdem hat die Polizei die Ermittlungen wegen des Verdachts einer gefährlichen Körperverletzung gegen den Mann, der das Reizgas eingesetzt hat, aufgenommen.