KUDEM

Sufi-Musik-Konzert begeisterte Liebhaber und Interessenten

Ein exklusives Konzert der klassisch-türkischen Sufi-Musik gaben der junge Chor des „Kulturhauses der europäischen Muslime“ (KUDEM) zusammen mit dem renommierten Vokalisten, Ney- und Percussionsmeister Mustafa Doğan Dikmen. Ein Rückblick.

14
06
2014
0

Mustafa Doğan Dikmen ist einer der wichtigsten Vertreter der klassisch-türkischen Musik und als Dozent am staatlichen Konservatorium für klassisch-türkische Musik an der Technischen Universität Istanbul (ITU) tätig. Außerdem ist Doğan Gesangssolist und Programmmacher beim staatlichen Rundfunksender TRT Istanbul.

Gemeinsam mit dem Chor des „Kulturhauses der europäischen Muslime“ (KUDEM), der aus jungen Mitgliedern des KUDEM besteht, studierte Dikmen in den letzten sechs Monaten Gesang und Lieder der klassisch-türkischen Sufi-Musik ein. Das Ergebnis dieser Arbeit war ein erlebnisreiches und eindrucksvolles Konzert am 1. Juni 2014 in Mannheim, das die Gäste begeisterte und mitriss.

kudem-konzert2

Das Konzert war in zwei Abschnitte unterteilt. Im ersten Abschnitt trug Herr Dikmen Stücke der klassisch-türkischen Musik vor. Eine Besonderheit lag für den Hörer darin, dass Dikmen zu jedem Stück die Vorgeschichte und Intention des Verfassers bzw. Komponisten miterzählte und somit einen einmaligen Einblick in die Hintergründe der Werke gewährte. Im zweiten Abschnitt des Konzertes folgten die Lieder und Lobgesänge aus der Sufi-Musik gemeinsam mit dem Chor des KUDEM. Bereits nach wenigen Momenten begeisterten sie die Gäste mit Gesang und Rhythmus. So wurde der Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis.

kudem-konzert3

Wichtiger Meilenstein für die Arbeit des KUDEM

Prof. Dr. Hüseyin İlker Çınar, der seinerseits das KUDEM initiiert und gemeinsam mit den Mitgliedern das Projekt maßgeblich vorangetrieben hat, sah in der Veranstaltung einen wichtigen Meilenstein in der kulturellen und musikalischen Arbeit des KUDEM erreicht. Nachdem bereits im Februar eine eindrucksvolle Fotoausstellung zum Thema „Muslime in Europa – Menschen und Architektur“ des Fotografen Ahmed Krausen großen Anklang fand, war das Feedback der Gäste durchweg positiv.

kudem-konzert4

Ein wichtiger Gast an diesem Abend war zudem die wiedergewählte Stadträtin der Stadt Mannheim, Marianne Bade (SPD), die zu Ende des Konzerts erklärte: „Die Texte zu den Liedern sind religiös und könnten auch in unseren christlichen Gesangsbüchern stehen. Warum diskutieren wir eigentlich immer über das, was uns trennt und nicht über das, was uns verbindet?“, so Bade. In diesem Sinne agiert auch das KUDEM, welches eine mystische Ausprägung des Islams vertritt. Mit der universellen Sprache der Kunst, Kultur und Wissenschaft möchte es dazu beitragen, Grenzen zu überwinden und Gemeinsamkeiten hervorzuheben.“

Unter den Gästen befanden sich Musikliebhaber und Interessierte aus dem gesamten Bundesgebiet. Auch führende türkische Unternehmer aus der Rhein-Neckar-Region sowie Studenten der umliegenden Universitäten fanden in das KUDEM.

Kulturhaus der europäischen Muslime (KUDEM)

Das Ziel des KUDEM ist es, mit seinen Angeboten in Kunst, Kultur und Musik auf ein harmonisches, friedliches und gemeinschaftliches Miteinander hinzuwirken. Die Kunst als universelle Sprache kann die Grenzen zwischen Menschen überwinden und diese miteinander verbinden. So richten sich die Angebote des KUDEM an die gesamte Gesellschaft, unabhängig der Herkunft oder Religion. Es gilt, Gemeinsamkeiten zu unterstreichen und sich für ein Miteinander einzusetzen.

Das KUDEM vertritt eine mystisch geprägte Weltanschauung des Islam, in deren Vordergrund der Frieden und das harmonische Miteinander stehen. Liebe zur Menschheit und der Wunsch, ihr von Nutzen zu sein, zählt für das KUDEM zu den unerlässlichen Werten islamischer Mystik. Link: www.kudem.com

Sufi-Musik

Die Texte der Sufi-Musik entstanden über Generationen durch die Großmeister der Sufis, die mit ihren Texten versuchten, ihre Sehnsucht, Kummer und Liebe zum Schöpfer sowie den Wunsch nach (Wieder-) Vereinigung zum Ausdruck zu bringen. Diese Großmeister opferten sich dem Dienst der Schöpfung, um das Wohlgefallen Gottes zu erlangen. Als Zentrum für Ihr Handeln gab es die Sufi-Konvente (dergah/ tekke); Orte, an dem einerseits die charakterliche Ausbildung vollzogen wurde, und andererseits Kunst, Kultur, Musik und Wissenschaft vermittelt wurden. Den Großmeistern ging es darum, Menschen zu fördern und sie zu bilden, so dass sie ebenfalls das Gelernte und Empfundene Anderen zum Wohle der Gemeinschaft und Gesellschaft weitergeben können.