Vor zehn Jahren wurde das Zentrum für islamische Theologie an der Universität Tübingen eröffnet. Heute sind mehr als 200 Studierende eingeschrieben.
Das Zentrum für Islamische Theologie der Uni Tübingen hat zehnjähriges Bestehen gefeiert. 2011 wurde in der Stadt am Neckar die deutschlandweit erste Einrichtung dieser Art gegründet. Wegen der Corona-Pandemie fand der Festakt erst jetzt statt.
Laut Uni-Angaben von Freitag startete das Zentrum 2011 mit 24 Studierenden, heute sind es mehr als 200 – zwei Drittel Frauen. An sieben Lehrstühlen arbeiten rund 40 Beschäftigte.
Das Studium qualifiziert für ein Lehramt an Gymnasien, Seelsorge und eine akademische Laufbahn. Möglich sind sechs Studiengänge. Mit katholischer und evangelischer theologischer Fakultät wurde der Studiengang „Theologien interreligiös – Interfaith Studies“ entwickelt. Über das Projekt „Geteilte Überzeugungen“ entstanden Verbindungen zu Universitäten in Straßburg, Basel, Freiburg und der Heidelberger Hochschule für jüdische Studien (HfJS).
Universitäts-Rektor Bernd Engler würdigte das Zentrum als „eine international renommierte Ausbildungs- und Forschungsinstitution“. Dazu habe nicht zuletzt die Nähe zu den christlichen Fakultäten und zur säkularen Islamwissenschaft beigetragen. Die Etablierung islamischer Theologie an deutschen Hochschulen sei ein wichtiger Beitrag zum interreligiösen Dialog und zum friedlichen Zusammenleben der Religionen, so Engler.
Neben Tübingen gibt es an den Unis Münster, Osnabrück, Frankfurt/Gießen, Erlangen, Nürnberg, Berlin und Paderborn solche Zentren für Islamische Theologie. Seit der Gründung hat das Land das Tübinger Zentrum mit 10,1 Millionen Euro unterstützt.
2023 soll das Zentrum mit den beiden Fakultäten für katholische und evangelische Theologie zusammenziehen. Die drei Institutionen bilden dann den Tübinger „Campus der Theologien“. (dpa, iQ)