Auf einem Spielplatz wird eine Frau rassistisch beleidigt und angegriffen – kein Einzelfall in Dresden. Der Staatsschutz ermittelt.
Am Mittwochnachmittag hat ein Mann auf einem Spielplatz eine Frau getreten und aufgrund „ihres Äußeren“ rassistisch beleidigt, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
Bisherigen Ermittlungen zufolge habe der Mann auf einem Spielplatz eine Frau mit tunesischen Wurzeln getreten und rassistisch beleidigt. Dabei wurde die 39-Jährige leicht verletzt. Außerdem skandierte der Mann den Hitlergruß. Alarmierte Polizeibeamte stellten den Tatverdächtigen noch in der näheren Umgebung. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt daher nun wegen Körperverletzung, Beleidigung sowie des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Auf einem Spielplatz in Dresden wurde im Juni 2020 eine Mutter und ihr dreijähriges Kind von drei Männern angegriffen. Zuvor hatten die drei etwa 25 bis 30 Jahre alten Männer die 32 Jahre alte Mutter und ihr Kind auf einem Spielplatz beleidigt. Danach hatte einer der Männer den Jungen gestoßen, der daraufhin stürzte und sich verletzte. Auf Anfrage von IslamiQ erklärte die Pressestelle der Polizei Dresden, dass sie mit den Worten wie „Schlampe“ und „Scheiß Allah“ beleidigt wurden. Außerdem habe der kleine Junge einen erkennbaren Migrationshintergrund gehabt.
Die Tat und der Ort erinnerte an Marwa-El Sherbini. Die damals 31-jährige Pharmazeutin Marwa El-Sherbini wurde Opfer eines islamfeindlichen und rechtsextremen Angriffes im Dresdner Landgericht. El-Sherbini sollte am 1. Juli 2009 vor dem Landgericht Dresden als Zeugin aussagen. Der spätere Täter hatte das Opfer auf einem Spielplatz in Dresden unter anderem wegen ihres Kopftuches beschimpft und beleidigt. Während des Prozesses im Gerichtssaal wurde sie von ihm mit 16 Messerstichen erstochen. (dpa, iQ)