Berlin

Frau während Busfahrt rassistisch beleidigt und verletzt

In Berlin wurde eine Frau während der Busfahrt rassistisch beleidigt und verletzt. Kein Einzelfall in der Hauptstadt. Der Staatsschutz ermittelt.

02
11
2022
Polizei, Moschee © Shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Polizei © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Eine 56-Jährige ist während einer Busfahrt in Berlin-Lichterfeld rassistisch beleidigt und verletzt worden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittele wegen Beleidigung und Körperverletzung gegen eine 57-Jährige, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Die Frau soll in der Linie 85 am Dienstagabend zunächst die Tochter der 56-Jährigen rassistisch beleidigt haben, als sich diese auf einen der wenigen freien Plätze setzen wollte und deshalb die Frau bat, ihre Tasche wegzunehmen.

Die 17-Jährige verzichtete deshalb darauf sich hinzusetzen. Stattdessen setzte sich ihre Mutter – und wurde unvermittelt in den Bauch geschlagen.

Danach soll die Beschuldigte aufgestanden und sich zur vorderen Tür begeben haben. Dabei soll sie noch eine 72-Jährige attackiert haben, indem sie ihr an den Haaren zog und zweimal mit der flachen Hand ins Gesicht schlug. Der Busfahrer alarmierte die Polizei, die die Namen von Beteiligten und Zeugen notierte und die mutmaßliche Täterin belehrte.

2021: 353 rassistische Angriffe

Etwa jeden Tag kommt es nach der Statistik der Opferberatungsstelle Reachout in Berlin zu einem rassistischen Angriff oder einer Bedrohung. Die Zahlen der registrierten rassistischen Taten bewegen sich demnach seit mehreren Jahren auf einem ähnlichen Niveau, meist zwischen 300 und 400 Fällen, wie die Beratungsstelle im Mai mitteilte. Im vergangenen Jahr wurden 353 entsprechende Taten gezählt. Im Jahr 2020 waren es 357 Taten, davor 390 Fälle.

Mindestens 620 Menschen seien im vergangenen Jahr bedroht, beschimpft oder verletzt worden, sagte Sabine Seyb von Reachout. Darunter seien 51 Kinder und 44 Jugendliche gewesen. Die Dunkelziffer solcher Taten sei aber sehr groß. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Rassistische Beleidigungen und Verletzungen sind leider kein Einzelfall. So konnte man auch in der Kölner Fußgängerzone letzte Woche beobachten: Syrer schlagen Kippaträger ins Gesicht. Laut Polizeibericht haben zwei Syrer (25, 27) einen jüdischen Kippaträger (22) auf der Schildergasse in der Kölner Innenstadt mit Blick auf Israel/Palästina beleidigt und mit der Faust ins Gesicht geschlagen, als er bei der Festnahme eines Ladendiebs helfen wollte. Nach ersten Ermittlungen durch den alarmierten Bereitschaftsdienst des kriminalpolizeilichen Staatsschutzes wurde dem 25-jährigen am 28.10. Körperverletzung zur Last gelegt. Die Fahndung nach dem zweiten Tatbeteiligten, einem in Bremen gemeldeten Syrer, gegen den wegen des Vorwurfs der Beleidigung sowie der Volksverhetzung ermittelt wird, dauerte zuletzt noch an. Der Angriff auf den 22 Jahre alten Iraker jüdischen Glaubens durch islamisch orientierte Syrer in einer deutschen Fussgängerzone ist schlimm genug und sollte schon als aktuelles Alarmzeichen gesehen und behandelt werden. Frage: Als was denn sonst?
03.11.22
14:42