Aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage geht nun hervor, dass im dritten Quartal dieses Jahres 120 islamfeindliche Angriffe auf Muslime verübt wurden.
Im dritten Quartal dieses Jahres sind bundesweit 120 islamfeindliche Straftaten gegen Muslime erfasst worden. Dabei wurden zehn Menschen verletzt, jedoch keine Tatverdächtigen festgenommen, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht.
Zu den erfassten Straftaten zählten neben Körperverletzung auch Beleidigung, Volksverhetzung, Sachbeschädigung sowie die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Mehrheitlich werden die Delikte dem Phänomenbereich „rechts“ zugeordnet. Außerdem wurden elf Angriffe auf Moscheen verübt. Angriffsziele auf „Religionsstätten und Moscheen“ gelten dabei nur auf offenkundige Moscheebauten. Stätten der Religionsausübung, Moscheevereine oder sonstige islamische Einrichtungen seien davon nicht umfasst.
Die Regierung weist darauf hin, dass die Zahlen vorläufig sind und noch Taten nachgemeldet werden könnten. Im ersten Quartal lag die Zahl der islamfeindlichen Angriffe bei 83, im zweiten Quartal bei 69.
Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 662 Straftaten auf Muslime und Moscheen gegeben. 2020 waren es 901 Straftaten gewesen, 2019 genau 884, 2018 rund 824 Taten und 2017 waren es 950 Angriffe gewesen. Somit ist die Zahl der Straftaten gegen Muslime und Moscheen in Deutschland erstmals seit drei Jahren wieder gesunken. Ein Grund für den jüngsten Rückgang seien unter anderem die Corona-Restriktionen für den öffentlichen Raum.