Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um das Verhalten während der Hutba. Das Gebet und die Predigt gehören zum Freitagsgebet. Dass die Predigt so wichtig sei, bedeute auch, dass man sich währenddessen genauso verhalten sollte wie beim Gebet. Das heißt, dass Muslime selbstverständlich aufmerksam zuhören und versuchen, die Hutba zu verstehen.
Leider beobachte man oft, dass während der Hutba gesprochen und nicht zugehört werde. Einige beschäftigen sich mit dem Handy, wieder andere lachen und unterhalten sich. Das lenke auch andere ab. So eine Person bekomme keine Belohnung für die Hutba und verletze durch sein Verhalten sogar eine Pflicht. Die Hutba sei wie ein wöchentliches Update für Muslime, eine Auffrischung und Erinnerung. Die Themen der Hutbas werden sorgfältig ausgewählt und geschrieben.
Die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt das Thema Lesen. Einst wurden Empfindungen, Gedanken, Überzeugungen und Regeln durch mündliche Tradierung der nächsten Generation übertragen. Die Quelle des Wissens war das menschliche Gedächtnis. Mit der Zeit schrieb der Mensch Bücher, um das Wort nachhaltig aufzubewahren und um dies späteren Generationen richtig weiterzugeben. Mit der Zunahme geschriebener Bücher entwickelten sich die Gesellschaften. Bibliotheken wurden gegründet und Zivilisationen aufgebaut.
Ohne Zweifel finden die geschriebenen Bücher ihren Wert, wenn sie gelesen werden. Wenn sie nicht gelesen werden, verlieren sie ihre ursprüngliche Funktion. Aus dieser Sicht sei nicht das Buch selbst, sondern die Auseinandersetzung mit seinem Inhalt für die Entwicklung des Menschen notwendig. Je mehr gelesen werde, umso mehr steige das Bewusstsein und erweitere sich der Horizont des Menschen. Schritt für Schritt beginne er sich zu erneuern.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wird diese Woche der Paradies und die Hölle. Allah und der Prophet (s) haben den Menschen von deren Existenz berichtet. An diese zu glauben sei ein wesentlicher Bestandteil des Imans. Es sei irrational, zu behaupten, an Allah und Seinen Gesandten zu glauben und nicht an die Wahrheiten zu glauben, die sie verkündet haben.
Bedeutsam beim Iman sei der Glaube an Gayb, an das Verborgene. Es sei keine Tugend an Dinge zu glauben, nachdem man sie gesehen habe. Denn wer etwas leugne, nachdem er es gesehen habe, handelt vernunftswidrig. Der Paradies sei eine große und ewige Belohnung, die Allah den Gläubigen geben werde, und die Hölle sei ein ewiger Ort der Strafe für diejenigen, die essentielle Glaubenswahrheiten verleugnen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.