Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt das Aufstellung beim Gebet. Das fünfmalige Gebet gehöre zu den fünf Säulen des Islams. Sie sei eine der wichtigsten Ibâdas. Vor allem das gemeinsame Gebet habe einen besonderen Stellenwert.
Wo gemeinschaftlich gebetet werde, sei auf die Aufstellung in den Gebetsreihen zu achten. Der Prophet (s) legte großen Wert darauf, dass das gemeinschaftliche Gebet in lückenlosen Reihen verrichtet werde. Er pflegte sogar, die Gebetsreihen zu ordnen, den Oberkörper und die Schulter seiner Gefährten im Falle einer Unordnung zu berühren, um sie gerade auszurichten und die Lücken zu schließen.
In der Pandemie war es Muslimen wegen der Abstandsregeln nicht möglich Schulter an Schulter zu beten. Doch glücklicherweise können man sich inzwischen wieder dicht an dicht aufstellen und lückenlos gemeinschaftlich beten.
Die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt die Pflichten und Verantwortung gegenüber den Kindern. Hierbei sei der Koran ein Lebensbuch, das mit seinen Beispielen von Müttern, Vätern und Kindern uns pädagogische Empfehlungen präsentiere. Liebe, Respekt, Fürsorglichkeit und Barmherzigkeit seien das Zement des Familienlebens. Womöglich gebe es Menschen, die keine Güte und Fürsorglichkeit von ihren Eltern erfahren haben. Was auch immer sein mag, habe man jedoch nicht das Recht, die Kinder von diesen Schönheiten zu entbehren.
Auch wenn es Ausnahmen gebe, gebe es wahrhaft keine ungeratenen Kinder, sondern es gebe Mütter und Väter, die ihre Kinder nicht gut erziehen können. Mit all seinem Guten und Bösen seien die Kinder die Werke der Eltern. Gute Elternteile zu sein, sei sicherlich nicht einfach, jedoch auch nicht unmöglich.
In der Freitagspredigt des Verbands Islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Vorzüge des Danks und des Lobs. Sich für Gefälligkeiten zu bedanken, die einem entgegengebracht werden, sei eine der wichtigsten menschlichen Tugenden. Zwischen Lob (hamd) und Dank (schukr)gebe es einige Unterschiede. Der Lob werde mit der Zunge gesprochen und könne sowohl bei Gaben als auch bei Abwendung von Unglück gesprochen werden. Aber Dank spricht man nur für die Gaben, die einem zuteil werden.
So gebe es drei Arten der Dankbarkeit. Die Dankbarkeit mit dem Herzen, der Dank mit der Zunge und die Dankbarkeit mit Taten: Letzteres geschehe geschieht dadurch, dass jeder durch die Ibadat und Folgsamkeit seine Seele zum Guten erziehe. Jedoch erreiche man die Dankbarkeit nicht, solange man die Zakat des Vermögens entrichte. Vergleichbar damit sei auch die Gesundheit, Kraft und Macht, die Allah einem gegeben habe. Solange sie in Auflehnung und nicht in Anbetung eingesetzt werden, werde Dankbarkeit gegenüber diesen Gaben nicht erreicht.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.