Berlin

Vor Imbiss: Mann beleidigt rassistisch und schlägt zu

In Berlin soll einen Mann zwei Passanten rassistisch beleidigt und einem der Männer ins Gesicht geschlagen haben. Grund dafür sei die Lautstärke des Gesprächs.

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2022
Polizei, Moschee © Shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Polizei © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Ein Passant soll sich an einem Imbiss im Berliner Stadtteil Steglitz erst über die Gesprächslautstärke zweier Männer beschwert und anschließend einen der Männer ins Gesicht geschlagen haben. Auch rassistische Beleidigungen seien gefallen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Der 31-Jährige erlitt bei der Attacke, die sich am Mittwochabend ereignete, demnach leichte Gesichtsverletzungen.

Der 40 Jahre alte mutmaßliche Angreifer soll auch noch gegen den Wagen des 31-Jährigen getreten haben, wodurch dieser leicht beschädigt wurde. Der Mann wurde noch am Imbiss festgenommen. Bei ihm wurden 1,7 Promille bei einem Atemalkoholtest festgestellt. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt.

2021: 353 rassistische Angriffe

Etwa jeden Tag kommt es nach der Statistik der Opferberatungsstelle Reachout in Berlin zu einem rassistischen Angriff oder einer Bedrohung. Die Zahlen der registrierten rassistischen Taten bewegen sich demnach seit mehreren Jahren auf einem ähnlichen Niveau, meist zwischen 300 und 400 Fällen, wie die Beratungsstelle im Mai mitteilte. Im vergangenen Jahr wurden 353 entsprechende Taten gezählt. Im Jahr 2020 waren es 357 Taten, davor 390 Fälle.

Mindestens 620 Menschen seien im vergangenen Jahr bedroht, beschimpft oder verletzt worden, sagte Sabine Seyb von Reachout. Darunter seien 51 Kinder und 44 Jugendliche gewesen. Die Dunkelziffer solcher Taten sei aber sehr groß. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Für bestimmte Artikel hier werden gerne sehr einseitig Berliner Polizeiberichte ausgewählt, was letztlich nicht einer Beschreibung der realen Situation in Berlin gerecht wird. Warum finden hier nicht auch mal Polizeimeldungen folgender Art eine entsprechende Berücksichtigung und Würdigung? Dazu einige aktuelle Beispiele und nur aus Berlin. 23.12.: 16 Jahre alte Person offenbar wegen Tragens von Frauenkleidern angegriffen. Der Staatsschutz ermittelt hierzu in Berlin-Steglitz. 17.12.: Junge Frau wird in Berlin-Rudow homophob beleidigt. Ein gleich zu Hilfe eilender Zeuge wird zu Boden geworfen und am Kopf verletzt. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat auch hier übernommen wegen vermuteter Hasskriminalität und queerfeindlicher Gewalt. 30.11.: Homophobe Tat in Berlin-Schöneberg. Drei Frauen gehen auf Mann los, beleidigen ihn und greifen ihn an. Ein Zeuge wird ebenfalls attackiert. Ebenso ein Fall für den Polizeilichen Staatsschutz. 28.11.: Fotofahndung der Berliner Polizei nach homophoben Schlägern in Berlin-Kreuzberg. Der Mann, der angegriffen wurde, mußte wegen mehrerer Kopfverletzungen im Krankenhaus behandelt werden. 28.11.: Polizei nimmt 16-jährigen transfeindlichen Gewalttäter fest. Tatort war ein Imbiss in Neukölln, wo eine 27-jährige Trans-Frau aus einer Gruppe heraus queerfeindlich beleidigt, bespuckt und geschlagen wurde. Auch hier übernahm der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt die Ermittlungen. 28.10.: Männer-Paar in Berlin-Neukölln von mindestens drei Männern homophob beleidigt, bedroht und attackiert. Eine Drohung lautete "Ich stech dich ab". Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und anderer Delikte gegen LGBTIQ-Menschen. 27.10.: In Berlin-Friedrichshain schlägt ein Mann einer Trans-Frau brutal ins Gesicht und eine Flasche auf den Kopf und beleidigt sie transfeindlich. Der Angreifer wurde vorerst festgenommen. 22.10.: In einem Zug der Berliner U-Bahnlinie 12 wurde ein 27-jähriger Fahrgast von drei Männern homophob beleidigt, beschimpft, geschlagen, mit Füßen getreten und beraubt. Das Opfer mußte im Krankenhaus behandelt werden. Natürlich ebenfalls ein Fall für den Polizeilichen Staatsschutz. Man sieht - queerfeindliche Gewalt ohne Ende. Hier ist sie aber nie ein Thema. Und was sagen dazu Islamkundige und Anhänger des Koran?
24.12.22
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