In Berlin soll einen Mann zwei Passanten rassistisch beleidigt und einem der Männer ins Gesicht geschlagen haben. Grund dafür sei die Lautstärke des Gesprächs.
Ein Passant soll sich an einem Imbiss im Berliner Stadtteil Steglitz erst über die Gesprächslautstärke zweier Männer beschwert und anschließend einen der Männer ins Gesicht geschlagen haben. Auch rassistische Beleidigungen seien gefallen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Der 31-Jährige erlitt bei der Attacke, die sich am Mittwochabend ereignete, demnach leichte Gesichtsverletzungen.
Der 40 Jahre alte mutmaßliche Angreifer soll auch noch gegen den Wagen des 31-Jährigen getreten haben, wodurch dieser leicht beschädigt wurde. Der Mann wurde noch am Imbiss festgenommen. Bei ihm wurden 1,7 Promille bei einem Atemalkoholtest festgestellt. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt.
Etwa jeden Tag kommt es nach der Statistik der Opferberatungsstelle Reachout in Berlin zu einem rassistischen Angriff oder einer Bedrohung. Die Zahlen der registrierten rassistischen Taten bewegen sich demnach seit mehreren Jahren auf einem ähnlichen Niveau, meist zwischen 300 und 400 Fällen, wie die Beratungsstelle im Mai mitteilte. Im vergangenen Jahr wurden 353 entsprechende Taten gezählt. Im Jahr 2020 waren es 357 Taten, davor 390 Fälle.
Mindestens 620 Menschen seien im vergangenen Jahr bedroht, beschimpft oder verletzt worden, sagte Sabine Seyb von Reachout. Darunter seien 51 Kinder und 44 Jugendliche gewesen. Die Dunkelziffer solcher Taten sei aber sehr groß. (dpa, iQ)