Paris

Tödliche Schüsse in Paris: Kurdische Gemeinde will Aufklärung

Ein Rassist schießt bei einem kurdischen Gemeindezentrum in Paris um sich und tötet drei Menschen. Der Verdächtige ist den Behörden bereits bekannt. Doch zu seinem Motiv gibt es zunächst unterschiedliche Ansichten.

24
12
2022
0
Avignon
Symbolbild: Angriff in Frankreich © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Nach dem tödlichen Angriff bei einem kurdischen Zentrum in Paris fordert die kurdische Gemeinde Aufklärung. Am Samstagmittag wollen Kurdinnen und Kurden in der französischen Hauptstadt eine Demonstration abhalten. Der Pariser Polizeipräfekt will am Vormittag Vertreter der kurdischen Gemeinde treffen.

Am Freitag hatte ein Angreifer in einem kurdischen Gemeindezentrum und in Geschäften in der Pariser Innenstadt die drei KrudInnen – Evîn Goyî, Mîr Perwer und Abdullah Kizil tödlich verletzt und drei weitere Menschen verwundet. Der Täter wurde festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 69 Jahre alten Franzosen wegen vorsätzlicher Tötung und schwerer Gewalt.

Täter bezeichnet sich als Rassist

„Er wollte offensichtlich Ausländer angreifen“, sagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin. Der Täter bezeichnet sich Medienberichten zufolge selbst als Rassist. Der Sender France Info berichtete am Samstag unter Verweis auf informierte Kreise, dass der Mann dies als Grund für seine Tat angab. Der Sender BFMTV schrieb zudem, der Mann habe der Polizei gesagt, dass er gezielt die kurdische Gemeinde habe angreifen wollen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb auf Twitter: „Die Kurden in Frankreich waren das Ziel eines niederträchtigen Angriffs mitten in Paris.“

Frankreich will nun kurdische Treffpunkte schützen. Landesweit sollten durchgehend Wachen an Versammlungsorten der kurdischen Gemeinde aufgestellt werden. Darmanin wollte zudem prüfen, ob es weitere Bedrohungen gegen Kurdinnen und Kurden in Frankreich gebe. Der Innenminister kündigte weiter an, auch türkische diplomatische Vertretungen im Land zu schützen, um Gegenangriffe zu verhindern. (dpa/iQ)