Die Ausstellung zu dem rassistischen Anschlag mit neun Toten in Hanau startet am 1. Februar und damit einige Tage später als ursprünglich geplant.
Die Ausstellung zu dem rassistischen Anschlag mit neun Toten in Hanau startet am 1. Februar und damit einige Tage später als ursprünglich geplant. Hintergrund sei, dass sich der Aufbau der Schau im Rathaus der Stadt etwas verzögert habe, sagte ein Sprecher der Initiative 19. Februar Hanau am Dienstag.
Die Schau der Recherchegruppe „Forensic Architecture/Forensis“ trägt den Titel „Hanau 19. Februar 2020 – Drei Jahre Erinnerung und Aufklärung“. Sie wird bis 18. März im Foyer des Neustädter Rathauses am Hanauer Marktplatz zu sehen sein und ist täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Schulklassen und Gruppen können auch außerhalb der Öffnungszeiten einen Termin vereinbaren. In Planung sind auch Führungen mit Angehörigen und Überlebenden des Anschlags und ein Begleitprogramm.
Ein 43-jähriger Rechtsextremist hatte am 19. Februar 2020 in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen. Danach tötete er seine Mutter und sich selbst. Zu den Opfern gehörten Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov.
Ein Teil der Schau dokumentiert in einer Zeitleiste sowie in Videorekonstruktionen sehr detailliert die Tatnacht und thematisiert dabei „insbesondere die Fehler und Versäumnisse der Polizei“, so die Initiative 19. Februar Hanau. Ein zweiter Teil zeichne den Kampf der Angehörigen, Überlebenden und ihrer Unterstützerinnen und Unterstützer um Erinnerung und Aufklärung nach.
Die Ausstellung war im Sommer 2022 erstmals im Frankfurter Kunstverein präsentiert worden und danach auch im Berliner Haus der Kulturen der Welt zu sehen. Ursprünglich sollte sie bereits am 19. Januar in Hanau eröffnet werden.
Die Schau ist ein Kooperationsprojekt von Forensic Architecture/Forensis, der Initiative 19. Februar Hanau, dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin und dem Frankfurter Kunstverein mit Unterstützung der Stadt Hanau, des Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main und der Bundeszentrale für politische Bildung. (dpa/iQ)