Mit dem Beginn der gesegneten drei Monate beginnen für Muslime wichtige religiöse Feiertage. Welche islamischen Feiertage sind es und wann wird gefeiert? Ein Überblick.
Mit dem Beginn des islamischen Monats Radschab beginnen morgen für Muslime die wichtigen „Die gesegneten drei Monate“ und islamische Feiertage. Der siebte, achte und neunte Monat des islamischen Mondkalenders werden als die „Die gesegneten drei Monate“ bezeichnet. Die Monate Radschab, Schaban und Ramadan gelten als segensreich und erlauben den Muslimen, sich stärker auf ihren Glauben und die Glaubenspraxis zu konzentrieren. Die „Die gesegneten drei Monate“ spielen aus religiöser Sicht eine wichtige Rolle, um die Persönlichkeit und Entwicklung eines jeden Muslims zu stärken. Gerade in diesen Monaten wird stärker darauf geachtet, Buße zu tun, das Gebet zu verrichten, zu fasten, den Koran zu lesen und mit Bittgebeten Allah um Hilfe zu bitten.
Die erste Nacht zum Freitag des Monats Radschab ist die Regâib-Nacht. Regâib bedeutet „das Ersehnte“, „Barmherzigkeit“, „Gnade“ und „Wohltat“. Mit dem Monat Radschab beginnen auch die gesegneten Drei-Monate. Wie in allen gesegneten Nächten, treffen sich die Muslime am Abend, um individuell oder in der Gemeinschaft zu beten, im Koran zu lesen und Bittgebete zu sprechen.
Das Wort „Mirâdsch“ bedeutet „Leiter“, „aufsteigen“, „emporsteigen“. Dieses Ereignis ist, nach dem Koran, das größte Wunder des Gesandten Muhammads (s). Dieses Wunder besteht aus zwei Abschnitten: der nächtlichen Reise (Isrâ) von der Kaaba zur al-Aksâ-Moschee in al-Kuds und dem Aufstieg (Mirâdsch) von der al-Aksâ-Moschee in den Himmel. In dieser Nacht wurde Muhammad (s) von dem Reittier mit dem Namen Burak zur al-Aksâ Moschee gebracht. Dort stieg er in Anwesenheit des Engels Gabriel (a) in den Himmel empor. Während seiner Reise sah er das Paradies und seine Gaben sowie die Hölle und seine Qualen und durfte schließlich die Gegenwart Allahs erleben. Der Prophet erhielt dort auch die Verpflichtung, das fünfmalige Gebet zu verrichten. Die Miradsch-Nacht wird von den Muslimen als bedeutendste Nacht nach der Kadr-Nacht angesehen und traditionell mit Gebeten verbracht.
Das Wort „Berât“ heißt so viel wie „entfernt sein“, „freisprechen“, „rein und unschuldig sein“. Die Berât-Nacht ist gemäß dem Mondkalender die 15. Nacht des Monats Schabân. Da in dieser Nacht Allah besonders barmherzig ist, hoffen die Muslime auf die Vergebung ihrer Sünden. Hierzu kommen sie oftmals in der Gemeinde zusammen und verrichten zusätzliche Gebete. Zudem sind die Gläubigen gerade in dieser Nacht dazu angehalten, ihre Taten zu reflektieren und sich dementsprechend zu verbessern.
Die Kadr-Nacht, die 27. Nacht des Monats Ramadan, ist die Nacht, in der die Herabsendung des Korans begann. Von allen Nächten eines Jahres hat Allah dieser Nacht die Besonderheit verliehen, wertvoller zu sein als Tausend Monate. Deshalb hat er ihr den Namen „Kadr“ (Bestimmung, Macht, Schicksal) gegeben. Im Koran findet sich eigens eine Sure, die sich ihr widmet, die 97. Sure „Kadr“. Die Kadr-Nacht befindet sich in einer der letzten zehn Nächte des Fastenmonats Ramadan. Die Muslime versuchen deshalb diese Nächte so zu verbringen, als sei jede von ihnen die Kadr-Nacht. Diese Nacht ist die segensreichste und bedeutendste Nacht im Islam. Sie wird – wenn möglich vollständig – mit der Rezitation des Korans, Gebeten, dem Gedenken Gottes und Bittgebeten verbracht. Allah verspricht demjenigen, der sie gebührend verbringt, die Vergebung aller Sünden.
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Der neunte Monat des islamischen Kalenders trägt den Namen Ramadan. Dieser richtet sich nach dem Mondkalender, der 10-11 Tage weniger hat als der Sonnenkalender. Dadurch beginnt der Fastenmonat Ramadan jedes Jahr 10-11 Tage früher als im Jahr davor. Diese Zeit ist eine besonders segensvolle Zeit und deshalb von großer Bedeutung für Muslime. Erwachsene und gesunde Muslime verzichten von der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr.
Die Fastenden lernen in diesem Monat Ruhe, Geduld, Genügsamkeit und Mitgefühl auszustrahlen und nehmen somit ihre Umwelt und ihre Mitmenschen bewusster wahr. Zudem wird das Bewusstsein der Fastenden für die Not leidenden Menschen geweckt. Der Ramadan ist gleichzeitig der Monat gesteigerter Frömmigkeit und der Besinnung. In dieser Zeit wenden sich die Muslime dem Koran noch stärker zu und versuchen, mehr Gottesdienste zu verrichten. So findet jeden Tag die „Mukâbala“, die gemeinsame Koranrezitation statt. Nachdem die Muslime im Monat Ramadan 30 Tage lang gefastet haben, begehen sie das dreitägige Ramadanfest. Beginnend mit dem gemeinsamen Festtagesgebet in der Moschee, folgen gegenseitige Besuche, Beschenkungen und die gemeinsamen Feiern.
23.01.2023 – Beginn der gesegneten drei Monate
26.01.2023 – Regaib-Nacht
17.02.2023 – Mirâdsch-Nacht
06.03.2023 – Barât-Nacht
23.03.2023 – Beginn des Monats Ramadan
17.04.2023 – Kadr-Nacht
21.-23.04.2023 – Ramadanfest
Das Wort „Mawlîd“ bedeutet „Geburt“, „Geburtstag“ bzw. „Geburtsort“. Man verwendet es als Bezeichnung für die Geburt des Propheten Muhammads (s) sowie feierliche Veranstaltungen, die zu seinen Ehren organisiert werden, und Schriften, die von ihm handeln. Der Gesandte Allahs kam im sogenannten „Jahr des Elefanten“, am zwölften Tag des Monats Rabî al-Awwal auf die Welt. Dies entspricht dem 20. April 570 n. Chr.
Die Fatimiden (910 bis 1171 n. Chr.) waren die ersten, die eine feierliche Zeremonie zu Ehren des Gesandten Allahs ausrichteten und an der nur die Bewohner des Palastes und Bedienstete des Staates teilnahmen. In den späteren Jahrhunderten erlangte diese Praxis Verbreitung unter allen Muslimen. Auch Muslime in Europa feiern den Mawlîd, indem sie Feierlichkeiten in den Moscheen organisieren, bei denen über den Gesandten Allahs referiert und Loblieder gesungen werden.