Nach dem schweren Erdbeben im Südosten der Türkei und in Syrien steigt die Opferzahl. Muslimische Vertreter in Deutschland und Europa bekunden ihre Anteilnahme.
Nach dem schweren Erdbeben im Südosten der Türkei und in Syrien steigt die Opferzahl. Nach offiziellen Angaben am Montag wurden bisher mehr als 1.400 Tote geborgen, davon über 900 auf der türkischen Seite. Vizepräsident Fuat Oktay sprach von 2.300 Verletzten. Rund 1.700 Gebäude seien eingestürzt. Unter den Trümmern werden weitere Opfer vermutet. In Syrien traf es unter anderem die Millionenstadt Aleppo. Unterdessen lief die internationale Nothilfe an. Auch kirchliche Hilfswerke sind im Einsatz.
Die Hilfsorganisation HASENE International e. V. hat ein Spendenkonto für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien eröffnet. Außerdem wurden sieben Fahrzeuge mit Nothilfematerial wie Decken und Speisen in das Erdbebengebiet geschickt. Bekir Altaş, Vorsitzender von HASENE e.V., forderte in einer Erklärung alle auf, sensibel zu sein und unseren Brüdern und Schwestern, die unter dem Erdbeben gelitten haben, bei der Heilung ihrer Wunden zu helfen.
„Wir wünschen allen Verstorbenen Allahs Barmherzigkeit und den Verletzten baldige Genesung. Ich glaube fest daran, dass wir diese Katastrophe gemeinsam überwinden und die Wunden gemeinsam heilen werden können“, erklärt Kemal Ergün, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Es ist die Pflicht der Muslime ihren Geschwistern zur Seite zu stehen, die diese schwere Zeit durchmachen. Aus diesem Grund habe die IGMG unter dem Motto: „Jetzt ist Solidarität angesagt!“ all ihre Institutionen mobilisiert, um Hilfsgüter wie Decken, Kindermäntel und Fertiggerichte an die Erdbebenopfer zu liefern. „Am kommenden Freitag, dem 10. Februar, wird in allen unseren Moscheen und Einrichtungen Nothilfe für die Erdbebenopfer gesammelt und ein Totengebet in Abwesenheit für die Erdbebentoten verrichtet“, so Ergün abschließend.
Die IGGÖ – Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich sprach in einem Social-Media Post von einer großen Katastrophe und startet ein Spendenaktion für die Opfer der schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien. „Mit Bestürzung verfolgen wir die Nachrichten über das schwere Erdbeben in der Türkei und Syrien! Unsere Gedanken und unsere Gebete gelten den Opfern und ihren Hinterbliebenen, der Bevölkerung und den Einsatzkräften wünschen wir viel Kraft!“.
Auch die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) äußerte sich in einer Pressemitteilung zu dem Erdbeben besorgt. „Die türkische Gemeinde und türkischstämmigen Bürger in Deutschland fühlen und teilen diesen großen Schmerz, den die Türkei gerade durchmacht, in ihren Herzen“, so die DITIB. Die DITIB spreche der Türkei und der türkischen Bevölkerung ihr Beileid aus.
Auch der Koordinationsrat der Muslime hat sich mit den Erdbebenopfern solidarisiert. „Ein schweres Erdbeben hat heute die Türkei und Syrien erschüttert. Möge Allah die Verstorbenen in seine Barmherzigkeit aufnehmen, den Verletzten alsbaldige Genesung schenken und die Menschheit von ähnlichen Katastrophen schützen“, erklärt der KRM.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte deutsche Unterstützung zu. „Deutschland wird selbstverständlich Hilfe schicken“, schrieb Scholz auf Twitter und zeigte sich bestürzt angesichts der Nachrichten aus den betroffenen Gebieten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier drückte seine Trauer und sein Mitgefühl aus. Er hoffe, dass noch viele Menschen aus den Trümmern gerettet werden könnten, erklärte das Staatsoberhaupt am Montag in Berlin. (KNA/iQ)