Berlin

Senat ermöglicht schnellere Bestattungen für Muslime

Muslime und Juden sollen in Berlin künftig schnellstmöglich nach ihrem Tod beigesetzt werden können. Jedoch seien aktuell die Kapazitäten auf den Friedhöfen mit muslimischen Grabfeldern erschöpft.

07
02
2023
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Islamische Bestattungen
Symbolbild: Muslimisches Grabfeld

Muslime und Juden sollen in Berlin künftig schnellstmöglich nach ihrem Tod bestattet werden können. Der Senat beschloss am Dienstag eine entsprechende Änderung des Bestattungsgesetzes, wie die Senatsverwaltungen für Justiz und Gesundheit mitteilten. Dadurch soll es aus religiösen Gründen Ausnahmegenehmigungen für Bestattungen in weniger als 48 Stunden nach dem Tod geben. Nun liegt der Gesetzentwurf dem Rat der Bürgermeister und dem Abgeordnetenhaus vor.

Ähnliche Regelungen gibt es bereits in Hessen und im Saarland, wo die Frist von 48 Stunden ebenfalls verkürzt werden kann. Andere Bundesländer wie Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg schreiben keine Mindestfristen mehr vor. Das Land Berlin folgt mit der Reform nach eigenen Angaben der Bitte von jüdischen und muslimischen Gläubigen, deren Bestattungsvorschriften eine Bestattung Verstorbener innerhalb eines Tages vorsehen.

Kein Platz mehr für muslimische Gräber

In Berlin fehlen muslimische Grabflächen. Islamische Bestattungen müssten gestoppt werden, der Zustand sei „unerträglich“, da es keinen Platz mehr gibt.Die Kapazitäten auf den vorhandenen Friedhöfen seien erschöpft. Im Bezirk Spandau können ab April für „voraussichtlich ein Jahr keine weiteren Nutzungsrechte für Bestattungen auf dem Landschaftsfriedhof Gatow mehr erteilt werden.“, erklärte der Bau- und Umweltstadtrat Thorsten Schatz (CDU).

Um auf den Mangel an muslimischen Friedhöfen aufmerksam zu machen, riefen die Berliner Bürgerplattformen, am 3. Februar 2023, zu einer Kundgebung auf den Friedhöfen am Columbiadamm auf. (KNA/iQ)