Der evangelische Emmaus-Friedhof in Neukölln eröffnet ein Gräberfeld für bis zu 500 gestorbene Muslime. Dort seien künftig auch sarglose Bestattungen im Leichentuch möglich.
Der evangelische Emmaus-Friedhof in Neukölln eröffnet ein Gräberfeld für bis zu 500 gestorbene Muslime. Dort seien künftig Erdbeisetzungen im Sarg aber auch sarglose Bestattungen im Leichentuch möglich, teilte der Evangelische Friedhofsverband Berlin Stadtmitte mit. Die Eröffnung ist für Freitag geplant.
Die Vorsitzende des Friedhofsverbands, Pfarrerin Corinna Zisselsberger, betonte: „Die schon an vielen anderen Stellen gelebte multireligiöse Zusammenarbeit und Gemeinschaft unserer Stadt Berlin wird nun auch auf einem evangelischen Friedhof in Neukölln sichtbar.“
Die 500 Grabstellen auf dem Friedhof am Mariendorfer Weg sind nach Mekka ausgerichtet. In Berlin leben den Angaben zufolge etwa 300 000 Menschen muslimischen Glaubens. Bei Muslimen sind in der Regel keine Urnenbestattungen üblich, nach muslimischem Ritus werden Tote oft nur in ein Tuch gehüllt begraben. In Deutschland gilt zwar für Erdbestattungen meist eine Sargpflicht. Berlin erlaubt eine Bestattung im Leichentuch aber seit 2010 in muslimischen Grabstätten. (dpa/iQ)