Nach den Anschlägen auf zwei Moscheen in Christchurch erklärten die Vereinten Nationen den 15. März zum internationalen Tag zur Bekämpfung von Islamfeindlichkeit. Heute jährt sich der Anschlag zum vierten Mal.
Der Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch jährt sich heute zum vierten Mal. Die UN-Generalversammlung hatte letztes Jahr bei einer einstimmigen Resolution den 15. März zum internationalen Tag zur Bekämpfung von Islamfeindlichkeit erklärt. Den Antrag für die Resolution wurde von Pakistan im Namen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) eingebracht. Das Datum markiert den Tag, an dem ein Mann bei einem Terroranschlag in zwei Moscheen in Christchurch 51 Gläubige tötete und 40 weitere verletzte.
Der zu lebenslanger Haft verurteilte Rechtsextremist Brenton Tarrant will das Urteil anfechten. Er habe sich nur unter Folter schuldig bekannt. Bei dem bislang folgenschwersten Anschlag in der jüngeren Geschichte des Pazifikstaats hatte Tarrant im März 2019 zwei Moscheen in der Stadt Christchurch angegriffen und 51 Menschen erschossen. Dutzende weitere wurden teils lebensgefährlich verletzt. Viele Überlebende leiden bis heute unter den Folgen, sind arbeitsunfähig oder müssen mit starken Schmerzen leben. Das minutiös geplante Massaker übertrug der Täter damals per Helmkamera live ins Internet.
Hass und Diskriminierungen gegen Muslime sind zu einer „Realität“ geworden, die in vielen Teilen der Welt zunimmt. Im Jahr 2022 hat es in Deutschland täglich fast zwei Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Insgesamt wurden 569 islamfeindliche Straftaten erfasst.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime Aiman Mazyek äußerte sich mit den Worten: „Wir sind leider jeden Tag und weltweit Zeugen dieser menschenverachtenden Haltung, wo Hass und Vorurteile gegenüber Muslimen ausgegossen werden. Dieser Tag erinnert uns eindringlich daran, dass alle Menschen eine Würde haben, wir die Vielfalt der Religionen und Weltanschauungen achten, die die Basis jedes friedvollen Zusammenlebens ist“.
Die schrecklichen Anschläge in Christchurch würden uns schmerzhaft vor Augen halten, dass Hass und Verachtung gegenüber Muslimen nicht bei Worten Halt machen. Sie gingen zu Taten über. Es mache deutlich, dass wir uns viel entschiedener gegen Muslimfeindlichkeit auch in unserer Gesellschaft zur Wehr setzen müssten, auch wenn sie manchmal scheinheilig als Islamkritik daherkommt.
Muslimisch gelesene Menschen sind täglich verbaler, nonverbaler und körperlicher Gewalt ausgesetzt. Auch Anschläge auf muslimische Einrichtungen seien keine Seltenheit. Angesichts dieser Bedrohungslage sei es unverständlich, dass Deutschland keinen Beauftragten gegen Muslimfeindlichkeit hat, so Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG).
„Der 15. März ist eine Mahnung, im Kampf gegen Islamophobie nicht nachzulassen. Der menschenverachtende Anschlag in Christchurch hat gezeigt, wozu Hass und Hetze führen können, wenn sie nicht konsequent bekämpft werden., so Meta weiter. Auch wenn es in der öffentlichen Wahrnehmung nicht deutlich geworden sei: Auch Hanau sei in erster Linie ein islamfeindlich motivierter Anschlag und damit ein Anschlag auf das muslimische Leben in Deutschland. Der Täter von Halle habe ebenfalls zunächst eine Moschee im Visier gehabt. (iQ)